Nine Months

USA 1995, Regie Chris Columbus, 102 Min.Wer vor neun Monaten die überdrehte Komödie "Neuf mois" miterleben mußte, wird sich die unnötige Nachgeburt "Nine Months" ersparen. Doch dem Kritiker bleibt ja nie etwas erspart, dafür erfuhr er beim Hollywood-Remake, wie dumm Hollywood sein Publikum einschätzt."Nine Months" wiederholt die Kehrtwende Dr. Samuel Faulkners zum liebenden Vater. Anfangs haßte der Psychologe kinderreiche Leute und hatte mächtig komisch Angst vor einem eigenen Kind. Doch dann schlägt das Sentiment in diesem Film zu und die letzten Lacher nieder.Die nachgemachte Komödie bringt weniger Klamauk als das Original, ist viel langsamer, weniger spielerisch und vor allem überdeutlich. Wie eine Lahm-Version für Begriffsstutzige und Gefühlstaube wird jede Emotion extrabreit ausgewalzt. Die originellere Form des Franzosen ist reduziert auf wenige Momente herausgepreßter Wirkung.Hugh Grants eigene Familienplanung interessiert nicht, sein Dr. Faulkner ist mit sehr lebendiger und expressiver Mimik akzeptabel. Allerdings zeigt Jeff Goldblum in einer Nebenrolle mit verhaltenem Spiel, was ein echter Komödiant leisten kann. Der dritte Vertreter dieser Gattung, Robin Williams, gibt einen überdrehten Gynäkologen - auf der Bühne hatte das eine Fünf-Minuten-Nummer gemacht.Regisseur Chris Columbus holte sich nach "Mrs. Doubtfire" und "Kevin allein zu Haus" ein Wechselbalg in seine Filmographie.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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