Niki de Saint Phalle

BRD 1995 Regie Peter Schamoni, 93 Min.

Ihre Nanas, die freudig-bunten, üppigen Frauenfiguren sind jedem - auch außerhalb der Museen - bekannt. Die mittlerweile 65jährige Künstlerin Niki de Saint Phalle hat jedoch ganz noch ganz andere Schaffens- und Lebensperioden zu bieten. Die Bankierstochter war nach dem Abitur als erfolgreiches Fotomodell tätig. Nach einer gescheiterten Ehe, nach einem Nervenzusammenbruch kreeirt sie TIRS: Großflächige Bilder mit Farbbehältern, die erst durch den Beschuß der Künstlerin fertig werden. Hier paßt der internationale Titel ãWer ist das Monster - du oder ich?" Langsam wandelt sich diese düstere Phase den farbenfrohen Nanas zu, die bald auf der ganzen Welt zu sehen sind. In Stockholm entsteht selbst eine monumentale, begehbare Nana. Fast eine Vorarbeit zum wunderbaren ãGarten des Tarot" in der Toskana, ein kompletter Park, ganz im Geiste der Nanas gestaltet.

Peter Schamoni stellt in seinem schönen, anrührenden Film die faszinierende Künstlerin und ihr Lebenswerk vor. Im Zusammenspiel von Kunstwerk-Zitaten und Interviews fängt er Aggression und Wut der frühen Phase ebenso ein, wie die kreative Beziehung zum Kinetikkünstler Jean Tinguely und den schöpferischen Kampf gegen eine schwere Lungenkrankheit im Alter. Das Leben der Niki de Saint Phalle zeigt sich als ergreifendes, mutmachendes Kunstwerk.

Zu den schönsten Momenten gehört die Aufnahme von Tinguelys Bewegung in die bislang statischen Objekt nach dem Tod des Partners. Wie auch das neue Leben in Kalifornien und die dabei eingeflossenen Wale.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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