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La nouvelle Eve

Fr 1998 (La nouvelle Eve) Regie Catherine Corsini, 105 Min.

Camille (Karin Viard) lehnt traditionelle Familien und Beziehungen heftigst ab, lebt bewußt promiskuitiv. Auf Swinger-Parties besäuft sie sich bis zur Besinnungslosigkeit, akzeptiert auch die Katerstimmungen der Libertinage. Bis sie dem verheirateten, sozialistischen Parteimenschen Alexis (Pierre-Loup Rajot) verfällt. Von nun an gebärdet sie sich zum Entsetzen ihrer lesbischen Freundinnen verliebt - mit alberner Verzweiflung. Camille mischt die Versammlungen der sozialistischen Partei durch naiv-freche Kommentare auf, erträgt plötzlich sogar Kinder und hilft erstaunlich familienfreundlich beim Umzug. Die Affäre mit Ben (Sergio Lopez, der Italiener aus "Western") stellt nur noch einen letzten Ausbruchsversuch dar. Nach den Wendungen einer Frau, die nicht weiß, was sie will, geht Camille schwanger und glücklich überzeugt eine der anfangs verachteten Beziehungen ein.

Die "neue Eva" setzt sich aus altbekannten Frauentypen zusammen: Das zügellos freie Weib und die brav liebende Familienmutter. Gerade die Wendung zum traditionellen Modell erwartet man nicht in einem modern beginnenden Film. Aber richtig ernst gemeint scheint dieser Diskurs sowieso nicht zu sein. Denn sein "Humor" geht übermäßig auf Kosten der kaum noch als Figur akzeptablen Camille.

Die sensationell revolutionäre Erkenntnis des unauffällig fotografierten und montierten Films: Heiraten ist gut, es muß nur der Richtige sein. Das unmögliche Ende präsentiert eine sehr überraschende Bereitschaft zur Monogamie. Daß die Ehe von Ben durch "Liebe" gesprengt wurde, ist nur behauptet und nicht nachfühlbar. Allerdings entwickelten sich all die anfangs glücklichen Beziehungen zu Katastrophen, der verheiratete Bruder etwa leidet an schweren Depressionen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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