Mystic River

USA 2003 (Mystic River) Regie Clint Eastwood mit Sean Penn, Tim Robbins, Kevin Bacon 138 Min. FSK ab 16

Clint Eastwood war nur mal ein paar Jahre Bürgermeister von Malpaso. Dass er der bessere Gouverneur für Kalifornien gewesen wäre, wird mit jedem neuen Film klarer. Aber in dem teilweise atemberaubenden Thriller "Mystic River", sein 24. Film, versteht man auch, weshalb Eastwood sich von Politik und Macht fernhält.

Als die Tochter des Viertel-Paten Jimmy Marcus (Sean Penn) ermordet wird, übernimmt sein Jugendfreund Sean Devine (Kevin Bacon) die Ermittlungen der Polizei. Und einige Hinweise gehen in Richtung von Dave Boyle (Tim Robbins), damals der Dritte im Bunde. Das Wiedersehen ist schmerzlich und delikat, denn nach einem traumatischen Ereignis endete die Freundschaft. Die drei Jungens waren in Bosten gerade dabei, ihren Namen in frischen Zement zu ritzen. Doch das Zeichen ihrer Freundschaft bleibt unvollendet, weil vermeintliche Polizisten einen von ihnen im Auto mitnehmen. Er blieb zwei Tage verschwunden und hat später nie über diese Zeit geredet. Nun versucht der anständige Polizist Sean einen vor schmerzlichem Verlust rasenden Kriminellen zu kontrollieren und den Mörder vor dessen brutalen Schergen zu finden.

Dass "Mystic River" als beste Eastwood-Regie seit langem gefeiert wird, liegt nicht nur an der sensationellen Besetzung mit Sean Penn,
Tim Robbins und Kevin Bacon. Auch dass die Inszenierung des mittlerweile 76-Jährigen nicht mehr so behäbig wie bei den letzten Film ist, macht nicht allein die Qualität aus. Der ehemalige Schauspiel-Star ("Dirty Harry") mit recht zweifelhaften Figuren macht aus dem Thriller (nach Daniel Lehanes "Spur der Wölfe") ein packendes Psychogramm einer Gesellschaft und ihrer Leitfiguren. Die Konzentration des Krimis liegt auf dem, was in den Köpfen und Herzen der Menschen vorgeht. Er erzählt viele alte Geschichten aus dem Viertel, macht die Atmosphäre der Gemeinschaft fühlbar.

Am Ende erteilt Eastwood eine bittere Lehre in Sachen Gerechtigkeit. Der machtlose Gesetzeshüter muss der wahren Macht huldigen: "Du bist der König. Könige wissen was das Richtige ist und tun es." Die Schwachen bleiben dabei unterdrückt. Passend zur vorüber ziehenden nationalistischen Parade sehen wir die drei Gruppierungen und merken, das haben wir schon mal gesehen. Und es war kein Film!

http://www.mysticriver.de


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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