My Sweet Home

BRD/Griechenland 2001 (My Sweet Home) Regie: Filippos Tsitos Mit: Nadja Uhl, Harvey Friedmann, Elefteria Sapountzi 83 Min.

Eine multikulturell zusammen gewürfelte Kneipengemeinschaft "feiert" statt des Polterabends die Unzufriedenheit mit dem eigenen Leben in Berlin: Der Amerikaner Bruce (Harvey Friedmann) erfleht bei Anke (Nadja Uhl) die Heirat und verspricht Treue für immer. Doch schon während des Polterabends in einer Berliner Kneipe haut er ab und geht auf einsamen Straßen seinen Gedanken nach. Die Braut und wir bleiben erst mal mit der bunten Kneipenbesetzung zurück: Aus Griechenland, Portugal, Brasilien, Korea, Russland, Japan, Marokko, der Türkei, West- und Ostdeutschland stammen sie und beklagen ihr Leben. Um das ganze emotionale Kauderwelsch zu krönen, spielt auch noch eine Gypsie-Band namens "Balkan All Stars" auf! Zwischendurch machen sich die Kneipengäste gegenseitig an und sorgen für angespannte Stimmung. Schon das dramaturgische Treibmittel, die Idee, jeder solle in dieser Nacht seine Eltern anrufen, wirkt unangenehm erzwungen. Die Kneipe trägt den bedeutungsschweren Namen "Globus" und man ahnt, was Regisseur Tsitos mit seiner gemischten Gemeinschaft tragikomisch über eine globale Familie, Lebenssinn und Lebenslügen erzählen wollte. Aber er geht mit dem überzogenem Gehabe und den trotzdem hohlen Phrasen seiner Figuren nur mächtig auf die Nerven.

Tsitos ist in seinem Berliner Babel-Versuch ziemlich viel misslungen: Das Tempo, die Dialoge, das Spiel .... Dass "My sweet Home" Abschlussfilm an der DFFB war, dass für wenig Geld viel improvisiert wurde, kann keine Entschuldigung sein, für das konfuse Durcheinander von Ideen im missglückten Bogen von Einführung über Ekstase zur Katerstimmung am Morgen.

http://www.mysweethomethemovie.de/


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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