Mr. Wonderful

USA 1993, Regie und Buch: Anthony Minghella, 93 Min.

Wenn nach fünf Minuten William Hurt auftaucht, hat der Film für mich schon einige Punkte gemacht. Auf eine offene, lebensnahe Art handelt er von einem Paar, das zwar geschieden ist, aber noch längst nicht getrennt.

In einem sehr harmonischen New York repariert Gus (Matt Dillon) im Stromnetz herum und träumt mit Kollegen davon, eine Bowling-Bahn aufzumachen. Leider kann der einfache Gus seinen Anteil nicht leisten, weil er Alimente an Ex-Frau Lee (Annabella Sciorra) zahlt. Zwar ist Gus mit Rita (Mary-Louise Parker) zusammen, aber in den gemeinsamen Szenen von Lee und Gus spielt ein unsichtbares Gummiband die größte Rolle. Sie machen sich Szenen, provozieren sich schon mit dem ersten Satz, drehen sich aber immer wieder um und kehren zurück.

Nach dem Motto "Jede Geschichte hat drei Seiten: Ihre, seine und die Wahrheit" geben die vielen Verwicklungen nur neue Facetten einer Liebe preis. Diese etwas andere Geschichte des Regisseurs von "Wie verrückt und aus tiefstem Herzen" (Truly, madly, deeply) lebt von Kleinigkeiten des normalen Lebens, lenkt nicht mit viel Drumherum von den Gefühlen ab. Ein Liebesfilm mit einem guten Auge für die Beziehungs-Chemie und einem blauäugigen Blick auf die Äußerlichkeiten. Die Rollen passen 'wonderful' zu den Schauspielern und die "Sie kriegen sich"-Szene ist besonders gelungen.

Noch ein sehr schöner Tip von Scott Renshaw: Kindly check in your cynicism at the door.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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