Mord ohne Motiv (Sat 1)

Von Günter H. Jekubzik

Das Motiv dieses Films war in den USA allgemein bekannt: Die Geschichte hängte sich an die Schlagzeilen um einen Mord im Central Parc und investierte auch einen Teil ihrer Zeit auf das Nachspüren des Schreckens. Ohne diesen Hintergrund fehlte der Story einiges an Reiz und Substanz. Bei der ungewöhnlichen Dreiteilung in Vorgeschichte, Ermittlung und Gerichtsverhandlung wurde die Psychologie des vermeintlichen Täters vernachlässigt.

William Baldwin spielte den gutaussehenden Rob, einen kleinen Gauner mit einem ambivalenten Engelsgesicht. Abgesehen vom Hintergedanken, daß in den USA jeder, der mit mehreren Frauen ins Bett geht, auch des Mordes fähig erachtet wird, spielte sich die Dramatik anfangs auf dem Niveau von Teenie-Flirts ab.

Doch der Fernsehfilm profitierte von dem amerikanischen Riesen-Vorrat bekannter und guter Schauspieler. Eine Menge Geld unter der Regie von John Herzfeld ließ die Straßen von New York und das Milieu sehr interessant aussehen - der Inhalt blieb weitgehend trivial. An ihrer Oberfläche sind diese TV-Movies so selbst deutschen Kinofilmen weit überlegen, wobei wahrhaftige Momente bei diesen "True Stories" natürlich so selten sind wie Faßbinders im deutschen Film.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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