Mission to Mars

USA 2000 (Mission to Mars) Regie Brian de Palma, ca. 140 Min.

Während die NASA den Kontakt zum Mars verloren hat, richtet Hollywood eine Menge Fühler zum großen Roten aus. Im Rennen zum Mars hat Brian de Palma seine Konkurrenten abgehängt. Und wenn de Palma eine neue Variante zu "2001" liefert, darf man gespannt sein:

Die erste Überraschung kommt nach nur fünf Sekunden, wenn die startende Rakete explodiert. Aber es war nur ein (reichlich zynischer) Feuerwerkskörper auf der Abschiedsparty einiger Astronauten. Es geht zum Mars, doch ein mysteriöser Unfall ruft bald schon ein Rettungsteam herbei, dass selbst ganz schnell Rettung benötigt ....

Doch langsam - denn der Film gibt sich schon einige Mühe, damit die Figuren uns etwas bedeuten: Die erste Mission fegt im Jahre 2020 ein mysteriöser Wüstensturm hinfort. Nur Luke (Don Cheadle) kann gestrandet auf Mars noch Signale zur Erde senden. Der erfahrene Woody (Tim Robbins) zögert nicht, "sofort" mit der Mission 2 (M2M) loszufliegen, um dann einige Monate später in der Mars-Umlaufbau von einem Meteoritenhagel abgeschossen zu werden. Huston hat ein neues Problem. Zusammen mit Woody sind seine Frau Terri Fisher (Connie Nielsen), Phil (Jerry O'Connell) und der psychisch arg gebeutelte Jim (Gary Sinise). Vier Freunde mit dem gleichen Mars-Traum, Ur-Enkel von Flash Gordon. Runter kommen sie immer, nur diesmal schneller als erwartet und wieder lautet die Frage: Gibt es (noch) Leben auf dem Mars?

Auf jeden Fall gibt es viele Zitate: Aus "2001" wurde die Raumstation und das Laufband weiterentwickelt. Die Computer-Stimme, eine Mischung aus dem Klassiker Hal 9000 und der kühlen "Kathy" aus den Apple Macintoshs. Die Pflanzen wachsen immer noch "Lautlos im Weltall" und den Kontakt stellt man wie in "Unheimliche Begegnung der dritten Art" mit simplen Melodien her.

Spannend, albern, mit Zitaten gesättigt und trotzdem reich an tollen, nie gesehenen Bildern. Etwas schwerelose Romantik, prickelnde Kontakte, irritierende Klänge, billige und echte Morricone-Filmmusik. Brian de Palma gelang nicht unbedingt der ultimative Nachfolger von "2001", aber ein - vor allem durch das fantastische Ende im reinen Weiß - unbedingt sehenswerter Science Fiction. Denn die letzten Minuten enthalten eine wunderbare Zukunftsidee, einen Sinn für die Suche und das Streben aller Menschen seit Captain Kirk. Eine Lösung, die für viele, viele elende Science Fiction entschädigt. Und gleichzeitig ein emotionaler Höhepunkt im Stile von "Contact". Dabei vergießen Aliens zu süßlicher Musik so kitschig Hollywoodtränen, dass man nur grinsen kann: Die spinnen die Amis ...


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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