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Message in a bottle

USA 1998 (Message in a bottle) Regie Luis Mandoki, 131 Min. FSK ab 12

Was kriegt man, wenn man "Waterworld" und "Postman" kreuzt? Einen doppelten Costner und einen Superflop? Falsch: Eine sehr schöne, ruhige Romanze als Flaschenpost!

Die angespülte Flaschenpost eines Unbekannten richtet sich liebevoll an eine Verlorene. So erreicht die Nachricht direkt das Herz der einsamen Theresa (Robin Wright Penn, jetzt auch bald endlich in "She's so lovely" zu sehen). Aber nicht nur die alleinerziehende Mutter, die sich ziemlich allein fühlt, gleich ihre ganze Redaktion von Zeitungsassistentinnen schmilzt dahin, als sie den Brief liest. Theresas kriminalistische Recherche führt sie zum Witwer Garry (Kevin Costner) in einem romantischen Küstenörtchen, aber schnell zeigt sich, dass dessen Trauer jeder neuen Liebe im Wege steht. Er beherbergt einen Schrein für die Verschollene in der Wohnung und im Herzen. Da hat es jede neue Liebe schwer. Mit Hilfe von Garrys Vater Dodge (Paul Newman) kommt es zum Gesinnungswandel, allerdings zu spät. Die ruhige Romanze mit melodramatischem Einschlag überzeugt nicht nur Freunde des Genres mit exzellentem Schauspiel, einfühlsamer Musik von Gabriel Yared sowie stimmungsvollen Landschaftsbildern. Die Musik von Gabriel Yared wirkt ebenso sanft schmeichelnd wie die stimmungsvollen Landschaftsbilder im Stile von "Schöner Wohnen".

Dass das Melodram nicht in Klischees versinkt, dafür sorgen gute Dialoge und etwas Substanz in der Geschichte. Da ist die Familie, in der alle die Probleme scheuen, nur Papa Dodge spricht immer alles offen aus. Irgendwie sieht das manchmal sogar aus wie das richtige Leben.

Auch die Nebenrollen sind mit Robbie Coltrane ("Für alle Fälle Fitz") und Ileanna Douglas ("Grace of my Heart") hervorragend besetzt. Ein besonderes Vergnügen bereitet Paul Newman als Costners Papa! Sowohl im eingespielt ruppigen Zusammenwirken von Vater und Sohn als auch in den Auftritten mit Robin Wright Penn als alte Charmeur brilliert Newman. Robin Wright Penn ist nach "She's so lovely" kaum wiederzuerkennen. Sie gibt mit ihrem natürlichen Spiel dem Film viel von seiner Glaubwürdigkeit. Ja, und Coster? Er gibt den empfindsamen Mann für den Frauenfilm und das funktioniert auch ganz gut. Nur der Police-Song "Message in a bottle" fehlt zum perfekten Glück.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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