Meerjungfrauen küssen besser

(Mermaids) USA 1989, Regie: Richard Benjamin, 111 Min.

Widersprüche sind typisch für Familien mit pubertierenden Teenagern. Die grelle Mrs. Flax kocht zum Entsetzen ihrer Töchter nur buntes, klebriges Gummiessen und wechselt nach jeder gescheiterten Männergeschichte - und das sind nicht wenige - die Stadt. Mrs. Flax, Charlotte und die kleine Kate sind eine jüdische Familie. Nicht koscher, aber keusch fällt dagegen die in dezentes Schwarz gehüllte Charlotte beim Anblick katholischer Nonnen vor Begeisterung fast in Ohnmacht. Trotz aufkommender Fleischeslust wartet sie auf irgendein himmlisches Zeichen oder Wunder.

Der Witz des Zusammenpralls zweier, gar nicht so verschiedener Charaktere gewinnt durch die herzliche Offenheit aller Beteiligten. Die erste Hälfte des Films steckt voller optischer und dramaturgischer Ideen. Doch dann trennen sich die Handlungsstränge, der kontrapunktierende Off-Kommentar Charlottes bleibt beim Liebesproblem der Mutter aus. Die Tochter befindet sich plötzlich in einer todernsten Tragödie und erst ein klassisches Mutter-Tochter-Gespräch führt zum Happy-Familien-End. Ein klassisches Gespräch mit der Drehbuchautorin hätte den Film vielleicht retten können.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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