Mary Shelley's Frankenstein

USA 1994, R: Kenneth Branagh, 128 Min.

Aus vier vollkommenen verschiedenen Sujets schuf Bühnen-Star und Multitalent Kenneth Branagh bislang Meisterwerke. Nach "Henry V", "Schatten der Vergangenheit" (Dead Again), "Peter's Friends" und "Viel Lärm um Nichts" gab er "Mary Shelley's Frankenstein", diesem Mythos der Filmgeschichte, ein gänzlich neues Gesicht. Verunstaltet sowie mit übermenschlichen Kräften ausgestattet findet der seelenvolle Kunstmensch (Robert De Niro) Unterschlupf bei einfachen Menschen. Er begreift seine eigene Entstehungsgeschichte und beginnt eine unerbittliche Rache gegen seinen lieblosen "Vater". Die immer noch unglaubliche Geschichte einer Schöpfung aus Verlust-Schmerz und Wissensdrang ergreift, spätestens als die Kreatur ihrem Erschaffer gegenübertritt. Im Wechsel großartiger Szenerien, eindrucksvoller Darstellungen extremer Gefühle und rasanter Montagen ergibt sich ein schmerzenstiefer Aufschrei der Kreatur als Warnung vor seelenlosem, unverantwortbarem Forschungsdrang.

Immer noch grandioses, herausragendes Kino, ist der stilistisch nicht einheitliche "Mary Shelley's Frankenstein" allerdings das schwächste Kunststück Kenneth Branaghs, vielleicht auch wegen der kurzatmigen, effektbetonten Musik Patrick Doyles.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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