Marianna, Lehrerin mit Leidenschaft (ARD)

Von Günter H. Jekubzik

Italienische Fernsehfilme schrecken oft mit einer Ansammlung von Klischees in eleganter Umgebung ab. "Marianna, Lehrerin mit Leidenschaft" wechselte jedoch schnell aus edler Stadtwohnung in eine Schule der 'Perpheria', der römischen Randstädte und Sammelbecken sozialer Katastrophen. Eine erste Stunde voller engagierter Ziele, alles, was so an Jugendproblemen dazugehört und der Kampf gegen Lethargie im Lehrerzimmer legte Regisseur Franco Giraldi nicht als einfache Konfrontation zwischen Lehrerin und Schülern an. Er charakterisierte Marianna genau, als bevormundete Geliebte, aber auch als sehr eigenständige Lehrerin. In den Kreis von gleichermaßen interessanter Schüler und Kollegen, integrierte er sie auch bildlich. Die Figuren sprachen richtige Sätze anstelle der mittlerweile überwiegenden Stereotype billiger Unterhaltungsware. Und eine der Gegenfiguren von Marianna, das 'Sorgenkind' Samantha Moriconi, kennzeichnete sich sogar treffend durch ihre Wortkargheit.

Die Handlung driftete zwar am Rande eines Sozial-Märchens oder eines Melodrams vorbei, das gelungene Gleichgewicht der verschiedenen Themen aus privaten, sozialen, jungen und arrivierten Lebensbereichen erhielt mit der gut gespielten Hauptrolle von Mariangela Melato die Freude beim Zuschauen.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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