Mansfield Park

GB 1999 (Mansfield Park) Regie Patricia Rozema, 122 Min.

Ihr Nein bleibt ein Nein, auch wenn man ihr Reichtum und sorglosem Leben verspricht. Die selbstbewußte junge Fanny (Frances O'Connor) stammt aus ärmlichen Verhältnissen, wuchs aber am Ende des 18.Jahrhunderts bei den reichen Verwandten auf. Die durch Romane und Anschauung gebildete Frau liebt ihren Cousin Edmund (Jonny Lee Miller), ist sich aber durchaus der Standesschranken bewußt. Als der besser gestellte Henry Crawford um Fannys Hand anhält und ablehnt wird, verweist man Fanny denn auch prompt in die alten Schranken.

Drastisch ist der Eindruck der Armut bei ihrer vielköpfigen Familie, trotzdem bleibt Fanny standhaft und wartet auf den richtigen. Es bedarf einiger Wendungen des Schicksals und einer Nacht der Enthüllungen, bis es so kommt, wie es kommen musste.

Die verzweifelte Position der Frauen ihrer Zeit zwischen Emotion und Ökonomie ist immer wieder Thema in den Romanen Jane Austens. Ihren dritten, 1814 erschienen Roman verfilmte Patrizia Rozema ("Gesang der Meerjungfrauen", "When Night is falling"). Die Kanadierin inszenierte den Austen-Stoff mit der gleichen Eleganz wie Ang Lee "Sinn und Sinnlichkeit", Roger Michells "Verführung" und Douglas McGraths "Emma", fügte aber einen Hauch Magie und Poesie hinzu. Trotz des langjährigen Liebesdilemmas bleibt der Film fröhlich und abwechslungsreich durch die vielen unterschiedlichen und interessanten Figuren.

Da hinter den Kulissen und Kostümen die Gefühle wie ein Roman offenliegen, ist "Mansfield Park" nicht nur für Liebhaber genau gezeichneter Historienbilder ein Genuß.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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