M.Butterfly

USA 1993, Regie: David Cronenberg, 97 Min.

David Cronenberg kommt diesmal (fast) ohne Blut aus, aber das Abgründige bricht selbst aus den gestrigeltsten Anzügen hervor. Der zurückhaltende Diplomat Gallimard verliebt sich bei einem Pekinger Opernabend in die Sängerin Song Liling, die gerade Stücke aus Puccinis 'Madame Butterfly' vorträgt. Gegen alle Konventionen verfällt Gallimard den asiatischen Verführungen, verrät Pflichten und Vaterland. Doch die größte Überraschung erwartet ihn erst nach seiner Rückkehr nach Paris.

Mit Jeremy Irons in der Hauptrolle gelang Cronenberg einer der faszinierendsten Filme des Jahres. Selten wurde Leidenschaft so zurückhaltend-intensiv gespielt. Während die Welt Revolutionen und Prozesse ausführt, finden die wahrlich bewegenden Ereignisse in der Seele dieser Figur statt.

"M.Butterfly" ist eine mutige Variation und Umkehrung des Madame Butterfly-Stoffes: Die Machtverhältnisse der Völker und der Geschlechter wandeln sich.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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