Die Muse

USA 1999 (The Muse) Regie und Buch Albert Brooks, 97 Min.

Keinen Biss. Er habe keinen Biss mehr, bekommt der alternde Hollywood-Autor Steven Phillips (Albert Brooks) in letzter Zeit immer öfter und immer weniger verklausuliert zu hören. Ein Freund bringt ihn mit einer geheimnisvollen Frau zusammen, wobei Steven nicht ahnt, dass diese ihm teurer zu stehen kommt als nur die paar Schmuckkolliers von Tiffanys. Denn die angebliche Drehbuchberaterin Sarah (Sharon Stone) tut nichts, kümmert sich aber um alles, vor allem um die Keksköchin-Karriere von Stevens Gattin Laura (Andie MacDowell kocht wieder, siehe "Just the ticket"). Hohe Investitionskosten bringen dem Verzweifelten nur Eifersucht ein. Irgendwann wird aus dem einst gefeierten Autoren Mr. Phillips, der Mann der Keksfrau. Sarah glänzt vor allem als Diva, obwohl sie immer betont, sie will nichts mit Geld zu tun haben.

Albert Brooks meint tatsächlich, Drehbuchautor in Hollywood zu sein, hätte die gleiche Qualität wie Eunuch bei einer Orgie zu sein - er darf nur zusehen. So übernahm er überzeugt nicht nur die Regie bei der Umsetzung seines Buches, er spielte auch noch die Hauptrolle. Beides hätte er sich sparen sollen, nicht jeder ist ein Woody Allen.

Gegenüber Robert Altmans "The Player", der das gleiche Milieu auf dem Kieker hatte, ist dies ein simples Gute-Nacht-Geschichtchen. Die Hauptrolle der Muse bietet selbstverständlich ein Leckerbissen für Sharon Stone. (Eine anders tolle Muse werden wir übrigens in Kevin Smiths "Dogma" erleben.) Und auch sonst ist der Film mit Jeff Bridges und Andie McDowell ganz erstaunlich hochkarätig besetzt. Dazu kommen viele Cameos, etwa von Martin Scorsese, Jeniffer Tilly oder James Cameron, dem für seinen nächsten Film empfohlen wird: Bleib vom Wasser weg! Um die Musik kümmerte sich Elton John.

Die Komödie zündet aber nie richtig, sie ist eingeschränkt komisch, stellenweise spaßig inszeniert und geschnitten, das alles aber nicht durchgehend. Sie handelt von uninteressanten Figuren mit fernen Problemen. Albert Brooks erweist sich als milder Zyniker: Er hat keinen Biss. I wasn't a-mused!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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