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Lucky Luke

USA/I 1990, Regie und Hauptdarsteller: Terence Hill, 95 Min.

Colts in Schlägerhänden? Können Fäuste, die ansonsten für ein Halleluja dreschen, schneller als ihr eigener Schatten ziehen? Diese Fragen an Terence Hill in der Rolle des Lucky Luke sind im Nachhinein müßig, denn der Regisseur Terence Hill ist in "Lucky Luke" eher der Tradition billiger Italowestern oder platter Hill/Bud Spencer-Filme verpflichtet, als der Comic-Figur. Schon die Kleidung (langer Mantel) entspricht nicht dem beliebten Zeichen-Helden.

Es gäbe bei der billigen Produktion (die nicht mit "Dick Tracy", "Popeye" oder "Batman" zu vergleichen ist) viel Schlechtes über einfältigen Humor und reizlose Kameraarbeit zu sagen, doch um nicht zu verzweifeln, zwei Glanzmomente des Films, der ganz selten den Humor der Vorlage wiedergeben kann: 1. Die Daltons retten sich vom Marterpfahl, indem sie den Indianern ihre Zukunft prophezeien. Eine bebilderte bittere Vision von Strommasten, Highways, Atomversuchen und Verelendung in hektischen Städten im Stil von "Koyaanisqatsi".2. Im Finale auf der Dorfstraße Daisy Towns stehen sich Luke und die vier Daltons (nicht einmal die Größenunterschiede entsprechen der Vorlage) plötzlich in einer "Spiel mir das Lied vom Tod"-Parodie gegenüber. Morricones Musik erklingt, eine Fliege belästigt die harten Männer und Jully Jumper kommentiert das endlose Schuß-Gegenschuß zum ersten Male komisch: "Mann, ist das langweilig."


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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