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Love and Death on Long Island

USA 1997 (Love and Death on Long Island) Regie und Buch Richard Kwietniowski, 93 Min.

Richard Kwietniowskis Filmperle ist eine ebenso tiefgängige wie mit leichtem Humor gezauberte Geschichte. Sie erzählt ein altmodischer Dichter, dessen Name Giles De'Ath halbwegs ahnen läßt, wie abgehoben vom modernen Leben er in seiner hermetischen Literaturwelt haust. Von neuen Medien wie Videorecorder hat er keine Ahnung. Als er mit seiner ungeschickten Art versehentlich in einem Kino und auch noch im falschen Saal landet, verliebt er sich prompt in Ronnie Bostock, den Star des billigen Filmchens, kauft nun klammheimlich Fanmagazine und zieht sich Videos mit Titeln wie "Hotpants College II" rein. Er entdeckte Schönheit dort wo er sie nie erwartete. Es bleibt nicht bei Handlungsweisen, die ihn selbst bei weniger intellektuellen Menschen entsetzen würden. Giles De'Ath muß sich seinem jungen Gott nähern und der Film erreicht beim Zusammentreffen zweier Welten seinen tragikomischen Höhepunkt.

Aus dem Impuls einer kleinen Veränderung, dem Wechsel der Zigarettenmarke kippt das ganze Leben von Giles De'Ath um. Der durchgehend komische Film nach dem Roman von Gilbert Adair schmeichelt mit der sympathischen Erzählung, den sehr schönen Übergängen. "Love and Death on Long Island" ist eine Begegnung der Extreme, sehr passend besetzt mit dem renommierten Briten John Hurt und Jason Priestley, dem amerikanischen Star der Teenie-Serie "Beverly Hills 90210". Er spielt Ronnie Bostock, ein unsicheres Jüngelchen, das Rimbaud mit Rambo verwechselt. Doch nicht nur die Kulturen prallen aufeinander, auch die Kontinente Homo- und Heterosexualität treffen erschütternd aufeinander. Es ist ein schöner "Tod in Venedig", allerdings die leichte, humorvolle Variante von Long Island.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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