Liebe lieber indisch

GB, USA 2004 (Bride and Prejudice) Regie: Gurinder Chadha mit Aishwarya Rai, Martin Henderson, Naveen Andrews 112 Min. FSK o.A.

Die farbenprächtigen und ach so melodramatischen Bollywoodmusicals laufen zwar immer öfter auch im westlichen Kino, doch der große Durchbruch in Form eines Box-Office-Hits oder eines Oscars ist bisher nicht gelungen. Nun versucht es Gurinder Chadha nach ihrem Erfolg mit "Kick It Like Beckham" mit einem englischsprachigen Bollywoodfilm - man muss seinem Publikum ja etwas entgegen kommen.

Unter dem schon sehr originellen Titel "Bride and Prejudice", der Jane Austens "Pride and Prejudice" ("Stolz und Vorurteil") auf den Arm nimmt, versucht eine Mutter - nicht beim britischen Landadel, sondern im indischen Punjab - ihre vier Töchter zu verheiraten. Während die Älteste einen reichen Inder abbekommt, weckt die nächste bei grandiosen Tanzeinlagen das Interesse eines jungen Amerikaners. Doch der kommt erst einmal nicht zum Zuge, schließlich läuft der Filmspaß ja fast zwei Stunden - für indische Verhältnisse eindeutig ein Kurzfilm!

Austens Roman "Stolz und Vorurteil" aus dem Jahre 1813 erlebte seine stilvolle Verfilmung mit Ang Lees "Sinn und Sinnlichkeit", aber das die detailliert geselslchaft-analytische Austen für heftige Varianten gut ist zeigte schon die Highschool-Version "Clueless". Auch Gurinder Chadha macht sich einen sehr ansehnlichen Spaß aus dem alten Stoff, wobei man wie bei "Kick it" man immer wieder das Gefühl hat, die Regisseurin macht sich zu grob über einige Randfiguren und ihren traditionellen Hintergrund lustig.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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