Lake Placid

USA 1999 (Lake Placid) Regie Steve Miner, 79 Min.

Bald ist Karneval in den katholischen Regionen und deshalb verkleiden wir mal den Weißen Hai. Als "Anaconda" hatten wir schon letztes Jahr, Octopus war auch schon mal. Krododil, das ist es. Aber für einen richtigen Schocker mit Bein und Kopf ab zu klein. Dann halt ein Riesen-Kroko mit vorzeitlichem Stammbaum aus der Werkstatt vom Monster-Meister Stan Winston.

Tolle Idee, doch wen interessiert noch das Spiel mit angetäuschten und echten Schrecken, mit einer Handvoll Figuren, die nacheinander weggestrichen werden? Vielleicht möchte Bridget Fonda mal Urlaub zweiter Klasse am See machen, Bill Pullman ist sowieso für jede Katastrophe zu haben und Regisseur Steven Miner hat mit "Freitag, der 13.", "Warlock", "Forever Young" und "Mein Vater, der Held" stählerne Nerven bewiesen.

Also alles klar für ein anständiges B-Picture, für einen x-ten Aufguß, bei dem selbst die Überraschung nicht mehr überrascht: Irgendwas verspeist Menschen am idyllischen See und damit das Futter nicht ausgeht, kommt Bridget als kluge und naturfeindliche Wissenschaflerin Kelly herbei geflogen. Herrlich gerät sie sich mit dem Wildhüter Jack Wells (Bill Pullman) in die Haare, der Depp von der Forstverwaltung krönt die spitzzüngigen Wortgefechte. Ja, es sind platte Figuren. Ja richtig: nur ein kindisches Trio, doch die flotte Kunst des Frozelns macht Spaß und vertreibt die Zeit bis zum nächsten Biß.

Das Drehbuch würfelte äußerst kantige Typen zusammen und mischte alles mit etwas blutigem Splatter sowie einer kräftigen Portion Humor auf. Das sind die Qualitäten und die Chancen des B-Films: Ohne große Ansprüche locker drauflos unterhalten. Diesmal ist es geglückt.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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