K-Pax

USA 2001 (K-Pax) Regie: Iain Softley Mit: Kevin Spacey, Jeff Bridges, Mary McCormack 105 Min.

Ab und zu gibt es Filme, die es wert sind. Den ganzen Schrott der Teenie-Filme, des Horror-Schunds ... "K-Pax" ist so einer, er hat die Weite einer grandiosen Utopie, die bis an die Grenzen des Universums geht und gleichzeitig ein menschliches Drama, ein Geheimnis, ein Rätsel der Seele, vielschichtig verkörpert von Kevin Spacey.

Prot (Kevin Spacey) kommt aus dem Nichts. Sein erstaunter, neugieriger Blick weist ihn als Touristen aus. Ein Tourist von einem anderen Planeten? In New York braucht man nicht so extrem fremd zu sein, um der Polizei aufzufallen. So landet Prot direkt in einer psychiatrischen Anstalt, unter der Obhut von Dr. Mark Powell (Jeff Bridges).

Alles was Prot sagt, ist logisch und vernünftig. Er verblüfft allerdings mit Kenntnissen über die entferntesten Ecken des Universums. Sein süffisant sicheres Lächeln ruft unglaubliches Staunen bei den Fachleuten hervor, wenn er ihnen ein bislang unlösbares Phänomen nebenbei erklärt. Hat Dr. Powell nun einen traumatisierten Menschen vor sich oder tatsächlich einen Außerirdischen? Wenn ihre Gesichter im Spiegel Ýzusammen fallen (wie die Gesichter der zwei Schwestern in "Die Bleierne Zeit"), wird klar, dass sich diese beiden mit ihren Schicksalen gefunden haben.

Anfangs ist Powell nur an der eigenen Karriere interessiert, dann erkennt er langsam seine eigenen Beschränkungen. So wie einst Johnny Depp als "Don Juan del Marco" das (Liebes-) Leben seines Analytikers (Marlon Brando) und der ganzen Klinik aufgefrischt hat. Die anderen Klinikinsassen öffnen sich Prot, bald wollen alle mit ihm nach K-Pax reisen, doch er kann nur einen mitnehmen. Zeitweise wirkt er wie ein Messias, der ausgerechnet unter den Verrückten gelandet ist. Dabei hält uns Prot wie in anderen Utopien, etwa der Erzählung des Indianerhäuptlings von "Papalangi", einen Spiegel vor: Stellt etwa die im ganzen Universum bekannte "Auge um Auge-Dummheit" der Erdbewohner heraus.

Nach dem gleichnamigen Buch von Gene Brewer gelang Iain Softley ("Die Flügel der Taube", "Backbeat") ein humorvoller und ideenreicher Film, der mit Kevin Spacey ("American Beauty") und Jeff Bridges ("Starman") sehr passend besetzt wurde. Die Musik von Edward Sheamur trägt merklich zum Erlebnis bei und die Bildgestaltung arbeitet immer wieder reizvoll mit Sternen, Kreisen, Kugeln und auffallenden Lichteffekten. Eigentlich schade, dass es am Ende eine Erklärung gibt, wenngleich diese ein weiterer Grund ist, unbedingt in diesen Film zu gehen. Schließlich bleibt die Entscheidung Außerirdischer oder Kranker doch offen - man merke sich das Stichwort Infrarot!


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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