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Die Klage der Kaiserin

(BRD 1989, Regie, Choreographie, Buch: Pina Bausch, 103 Min.)

Der erste Film von Pina Bausch. Ein einfacher Film und kein einfacher Film. Alles ist klar und fremd zugleich: Die Frau im dem Sofa mitten auf der verkehrsreichen Kreuzung. Eine andere läuft im rosa Kleid schreiend über die verschneite Wiese, während eine dritte im Bunny-Dress verloren durch einen aufgewühlten Acker stackst. Ein Mann schleppt den viel zu großen und zu schweren Schrank durch eine leere Ebene, der andere läßt unter einer zweiten Haut aus Schlamm seinen Bauch tanzen. Paare feiern Badewannenfeten mit Schaumorgien oder lassen ihre Beine zu Tangorhytmen fechten und freistilringen. Pina Bausch ist mit ihren TänzerInnen, den skurilen und poetischen Ideen und Bewegungen von der Bühne in die Natur, die Stadt -aber immer noch ist es Wuppertal-, in das Leben gegangen. Aufgehobener wirken die Figuren nicht, es wird weniger getanzt, dafür tanzt die Kamera -leider nur Video-Qualität- möglichst oft mit. Doch jeder und jede kann sich aus den durch Musikstücke verklammerten Visionen den eigenen Film zusammensehen, sich einfangen oder abschrecken lassen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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