Jungfrau (40), männlich, sucht ...

USA 2005 (The 40 Year Old Virgin) Regie: Judd Apatow mit Steven Carell, Catherine Keener, Paul Rudd 116 Min. FSK ab 12

Irgendwann sollte den verklemmten Teenie-Sex-Komödien eigentlich das Publikum entwachsen - hofft man. Doch diese filmische "Jungfrau" hat die Lösung: Man ändert nur das Alter der albernen, unrealistischen und dämlichen Figuren und schon wächst das Machwerk mit dem Publikum mit - nur der IQ bleibt immer gleich gering.

Andy Stitzer (Steven Carell) ist so ein Typ: Er fährt mit dem Rad zur Arbeit, was in den USA weitgehend als skurril gilt. Doch Andy ist nicht nur gesund, er sieht auch noch mit 40 Jahren völlig unverbraucht aus. Dazu, das entdecken Kollegen bei einem Pokerabend, hat der fitte Kontrollfreak noch nie mit einer Frau geschlafen. Jungfrau also, nicht nur vom Sternzeichen und Ordnungsfimmel her. Jetzt werden die Kumpel richtig aktiv, lassen all ihr pubertäres Wissen über Frauen und das Rumkriegen los, um Andy zum einem ganz normalen, durchschnittlichen Mann zu machen.

Dieses recht eingeschränkte Komödienkonzept bräuchte gar kein Hindernis für einen Filmspaß zu sein, wenn nicht in jeder Faser, in jedem Scherz-Versuch, in allen Bild-Zoten und Dialogen ein verklemmter Umgang mit irgendwas, das nichts mit Sex oder Liebe zu tun hat, vorherrschen würde. Solche Ausgeburten dogmatisch prüder Gesellschaften hatten wir eigentlich mit "Eis am Stiel" in den Siebzigern mühsam hinter uns gebracht. Doch das Entwicklungsland USA überschwemmt uns weiterhin mit diesen nicht sehr fruchtbaren Therapie-Exzessen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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