Joe gegen den Vulkan - Manche mögen's heißer

"Joe versus the vulcano", USA , Regie + Buch: John Patrick Shanley

Da erwartet man eine von Hollywoods Fließbandproduktionen mit KomikerInnen-Duo, diesmal ausgefüllt von Tom Hanks und Meg Ryan. Und was kommt? Die Eröffnungssequenz zeigt eine graue Masse Arbeitsvolk aus ihren grauen Autos in die graue, dreckige Prothesenfabrik strömend. So überzeichnet und skurril, daß es aus dem ScienceFiction "Brazil" stammen könnte. Unter ihnen der traurige Held Joe, der in wenigen Minuten von einer todbringenden Wolke in seinem Gehirn erfahren wird. Und wieder folgt eine unerwartet faszinierende Einstellung, eine ruhige (Tal-) Fahrt, die dem ganzen Elend eines Todkranken den nötigen Raum und Ausdruck gibt. Doch es bleibt immer noch eine Komödie, denn der Hypochonder Joe Banks umarmt in diesem Moment tiefster Traurigkeit eine Riesendogge, die ihm aus seinem letzten Film "Scott und Huutch" nachgelaufen sein könnte.Im weiteren Verlauf sind viele dieser witzigen Zitate und andere, (nicht filmspezifische) originelle Ideen zu genießen, die beim Regie-Erstling vom Drehbuchautor John Patrick Shanley ein gutes Auge für Details vermuten lassen. Joe tauscht seinen baldigen Krankheitstod gegen einen Sprung in einen Vulkan. Dafür erhält er kurzfristigen Wohlstand und ein Geschäftsmann Bodenschätze von den dortigen Eingeborenen.Auf dem Fahrt zur Vulkaninsel begegnet Joe noch zweimal Meg Ryan, die schon vorher in der Rolle des "Working Girl" schauspielerische Glanzpunkte setzte und plötzlich wird mächtig viel "Innenleben" der Personen geboten, aber diese Ruhe tut dem Film gut und an der Angelleine zappelt schon der nächste gelungene Gag.So treibt "Joe (weiter) gegen den Vulkan" ohne sich an ein Genre zu binden und bietet oft Gelegenheit zum herzlichen Lachen, ohne als selbsternanntes Filmmärchen die Möglichkeiten einer problemlosen KinoZauberwelt zu vergessen.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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