Jeepers Creepers

USA/BRD 2001 (Jeepers Creepers) Regie Victor Salva Mit Justin Long, Gina Philips 93 Min. FSK ab 16

Manchmal sitzt der Kritiker im Kino und wünscht sich alles herbei was dieser Film nicht ist. "Jeepers Creepers" ist eine solche filmische Anti-Materie. Ein Horrorfilm, der dem Begriff Horror nur schadet.

"Jeepers Creepers" ist pornographischer Horror - nicht weil er Porno-Szenen zeigte. Die ultra-puritanische Wächter-Site "Screen-It.com" konnte nur vermelden, das man das Geschwisterpaar Trish (Gina Philips) und Darry (Justin Long) auf ihrer langen Autofahrt nach Hause mal pinkeln sieht. Von hinten und ohne dass man was sieht, wohlgemerkt. Aber die Art, wie Horror hier inszeniert wird, ist mindestens obszön, wenn nicht in der schamlosen Ausstellung und der unverhüllten Anwendung simpelster Techniken halt: pornographisch.

Auf der Heimfahrt werden Trish und Darry zuerst von einem rostigen, bedrohlichen Gefährt vom Highway gedrängt. Dann sehen sie, wie der Fahrer einige Leichen in einem Rohr versenkt. Darrys unbegreifliche Neugierde lässt ihn ins nämliche Erdloch kriechen und bringt die Sinnhaftigkeit des Films früh zur Strecke. Selbstironische Sprüche - "In jedem Horrorfilm gibt's eine Szene, in der jemand etwas total Unvernünftiges tut und alle hassen ihn dafür." - können Identifikation mit den kindischen "Helden" nicht ersetzen und man verfolgt mit schwindendem Interesse, wie sie einen grausigen Fund tun, bei der Polizei keinen Glauben finden und schließlich allein gegen das teuflische Monstrum um ihr Leben kämpfen.

Nach langem Vorspiel mit Geplänkel und Streitereien der Geschwister folgen grobe Schocks und Schauereffekte. Drumherum ist die Geschichte mit dramaturgischen Krücken wie plötzliche Benzinmangel simpel konstruiert. Dialoge sind im besten Fall Leerlauf, meist will man vor ihnen schreiend weglaufen. Wir empfehlen "Jeepers Creepers" eine direkte Umleitung in den Videoverleih und viel Vorfreude auf den anderen Horrorfilm: The Others startet nächste Woche.

http://www.mgm.com/jeeperscreepers/


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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