Jack

USA 1996 (Jack) Regie Francis Ford Coppola, mit Robin Williams, Diane Lane, Brian Kerwin, Jennifer Lopez, Adam Zolotin, Bill Cosby u.a. ca. 110 Min.

Der neue Film von Francis "Apocalypse Now" Coppola ist alles andere als das, was man von ihm erwartet. Der Pate großer, aufsehenerregender Projekte erzählt nur eine kleine, persönliche Geschichte: Jack ist bei seiner Geburt ein gesunder Junge, nur einige Monate zu früh da! Seine Lebensuhr läuft mit vierfacher Geschwindigkeit, so daß er sich als Zehnjähriger rasiert und ihn die Eltern nicht in die Schule zu "Gleichaltrigen" lassen. Die Sehnsucht nach einem richtigen, wilden Jungenleben sowie der Kampf um Anerkennung und Freundschaft bestimmen die nächsten Monate. Wenn der "Riese" Jack beim Basketball plötzlich der Größte ist oder er sich mit der Rede und Unsicherheit eines Zehnjährigen als Schuldirektor ausgibt, wiegt der Humor die traurigen Momente auf.

Wer hätte die Rolle Jacks besser spielen können als Robin Williams, dem immer noch das schelmische Kind aus den Augen blitzt. Zusätzlich ist ihm "Carpe diem" (Genieße den Tag, das Jetzt!) die Weisheit des Filmes aus dem "Club der toten Dichter" hinlänglich vertraut. Doch trotz Williams funktioniert der Film als Ganzes nicht. Vielleicht können wir einem starbestückten Major-Film solch ernsthafte Beschäftigung mit der Vergänglichkeit allen Lebens nicht glauben. In besten Momenten erzählt Coppola mit der Metapher eines Schmetterlings und zeigt das unterschiedliche Zeitempfinden in Aufnahmen von Wolken, die über den Himmel jagen und von Insekten, deren Lebensuhr im Vergleich zu unserer ebenfalls rast.

Günter H. Jekubzik

Vier Reifepunkte (von fünf möglichen)


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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