Der junge Werther

Fr 1992 (W. - Le jeune Werther) R: Jacques Doillon, 100 Min. OmU

Wo Goethes "Die Leiden des jungen Werthers" enden, beginnt Doillon mit einer Riege junger Darsteller dem Selbstmord eines Klassenkameraden nachzuforschen. Sie sind um die vierzehn, reden viel über die Liebe und jetzt auch über den Tod. Doillon nimmt in seinen Filmen (Eine Frau mit 15, Der kleine Gangster) Kinder ernst und macht sie sehr ernst. Vor allem Ismael versucht das Leben des Toten zu ergründen, übernimmt dessen Gefühle gegenüber der idealisierten Miren, folgt ihr mit den Worten "Ach diese Sehnsucht". Die Worte stammen aus reiferen Köpfen, doch das unbedingte Sehnen und Suchen glaubt man vielleicht nur noch diesen Jugendlichen. Ein ungewöhnlicher, zwischen einfacher Kindlichkeit und Philosophie schwebender, kluger Film, dessen Art kaum noch im Kino zu sehen ist.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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