Im Zeichen der Libelle

USA 2002 (Dragonfly) Regie Tom Shadyac Mit Kathy Bates, Kevin Costner, Susanna Thompson 103 Min. FSK ab 12

Es ist schon mysteriös, wie sich die Midlife Crisis auf ältere Schauspieler auswirkt: Richard Gere und (!) Kevin Costner empfangen in verschiedenen Filmen Signale aus dem Jenseits, wehren sich als rationale Männer dagegen und brechen aber schließlich doch ins Ungewisse auf, um Leben zu retten ...

Nach dem Tod seiner Frau Emily (Susanna Thompson) beim humanitären Einsatz in Venezuela verunglückt, benimmt sich Chefarzt Joe Darrow (Kevin Costner) immer seltsamer. Kein Wunder, wenn klinisch Tote ihn rufen, sich Souvenirs seiner Frau selbständig machen und alle Kinder auf der Krebsstation ein seltsames Kreuz als Zeichen für Joe zeichnen. Dass die tote Emily ihm etwas sagen will, kann der aufgeklärte Arzt nur schwer akzeptieren, weil er überzeugt ist, dass es allein dieses Leben gibt und kein Jenseits, aus dem Botschaften herüber dringen. Gepeinigt von Erinnerungen (und viel Rührmusik) folgt Joe schließlich den Zeichen zum Regenbogen und wird mit einem neuen Leben belohnt.

Es ist bemerkenswert, wie direkt der Film in die Situation der Trauer einsteigt. Und auch Costner ist sofort der von Schmerz gequälte Arzt Darrow. Dann sind wir lange einem Bombardement übersinnlicher, beängstigender und unerklärlicher Zeichen ausgesetzt, wobei die Spannung einzelner Szenen und das Rätseln auf die Lösung Hand in Hand arbeiten. Trotzdem ist "Im Zeichen der Libelle" mehr Tiefenreise in die Seele als Mystery. Durchaus wirkungsvoll und schaurig bleibt Costners konventioneller Libellen-Film jedoch im Vergleich mit dem stilistisch avancierteren Mottenmann-Film von Richard Gere - "The Mothman Prophecies" startet am 25.4. - zurück.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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