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Der innere Kreis

I/Rußland 1991 (The inner circle) Regie: AndreiKonchalovsky, 132 Min.

Eine "wahre Geschichte" wird uns versprochen. Alexander Ganshin,ein Filmvorführer von Stalin lieferte das Material füreinen Einblick in den inneren Kreis der Macht. Doch schon die erstenWorte lassen erstauen: Weshalb sprechen die Russen ein Englisch(beziehungsweise Deutsch) mit starkem Akzent? Bald ist die Wahrheitheraus, es geht nicht um Authentizität oder wahre Historie,sondern um weltweit vermarktbare Unterhaltung, angefüllt mitgeschichtlichen Details.

Der Diktator Stalin, zu dem der Vorführer Ivan Sanshin ineiner Nacht und Nebel-Aktion gebracht wird, ist dabei sehrumgänglich, der grausame Teufel taucht nur einmal als mythischeErscheinung auf. Verschleppung von Nachbarn und Kollegen, Umerziehungvon jüdischen Kindern oder Machtmißbrauch sind nur aus dernaiven Sicht Ivans zu sehen. Dessen Götzenverehrungläßt sogar die materielle Vergewaltigung seiner Frau durchden KGB-Chef (Bob Hoskins) ertragen. Ivans Erlebnisse sind rechtinteressant, haben aber nicht Atmosphäre und Spannung einesgroßes Spielfilms.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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