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Himmel über der Wüste

Deutsche Erstaufführung (The sheltering sky) USA 1989/90,Regie: Bernardo Bertolucci, 132 Min.

Auf einer Reise hat man Zeit und die Marokkoreise dreierAmerikanerInnen, die für die Frau unter ihnen zur Odyssee wird,breitet Bertolucci episch aus. Ohne finanzielle Sorgen gehen dieTouristen das Abenteuer an. Die Warnung des alten Mannes (undErzählers) im Cafe über die Vergänglichkeit desAugenblicks wird überhört. Zwar treten die Probleme desEhepaars bald zutage, aber der Seitensprung mit dem Freund geschiehteher zufällig.

Zwischen Bildern orientalischer Städte undWüstenlandschaften, die nicht in Folklore oder Exotik ausarten,stellt sich der hastige Ortwechsel Porters erst allmählich alstragische Flucht vor dem Rivalen heraus.

Die Figuren und ihre Beziehungen faszinieren und halten dieSpannung auch ohne von außen hereinbrechende Ereignisseaufrecht. Vor allem Debra Winger fesselt mit ihrer intensivenVerkörperung der Frau ungemein. In einem späteren Teil,unverstanden unter Arabern, spielt sie sogar nur mit den Augenaussagekräftig.

Zur faszinierenden Ruhe tragen auch die Musik Ryuichi Sakamotosund die Kamera Vittorio Storaros bei. Letztere ist unauffälligimmer in Bewegung und entdeckt ständig neue Einsichten.

Wenn wir am Ende den alten Erzähler Paul Bowles (gleichzeitigAutor der Vorlage) wiedersehen, gibt die starke Betroffenheitangesichts der miterlebten Ereignisse seinen Worten einengrößeren Nachdruck.


Eine Kritik von GünterH. Jekubzik

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