Hide and Seek - Du kannst dich nicht verstecken

USA 2005 Regie: John Polson mit Robert DeNiro, Dakota Fanning, Famke Janssen 101 Min. FSK ab 16

Der Psycho-Thriller hat einen schlechten Ruf bekommen, weil es ihm meist nicht um Psychologie, sondern um billige Schockeffekte geht. Doch Robert DeNiro kann als Psychiater mit einer traumatisierten Tochter dem Genre wieder Qualitäten zuspielen.

Nach dem angekündigten Selbstmord der Mutter steht die kleine Emily (Dakota Fanning) erstarrt in der Badezimmertür. Das Kind beobachtet, wie der Vater (Robert DeNiro) seine Frau aus der blutgefüllten Wanne hebt. Wie die Kamera auf Emily zuschleicht, wächst die subtile Spannung. Aber vor allem die gefährlich großen Augen, die nicht zucken wollen, geben einen schaurigen Vorgeschmack auf raffinierte und gut konstruierte Spannung.

Nach dem Tod der Frau zieht der Psychologe David Callaway mit der verstörten Tochter aufs Land, in eine neue Wohnung. Doch ihr Zustand bessert sich nicht, im Gegenteil: Plötzlich erzählt sie von Charly, der sie immer besucht. Anscheinend eine Phantasiegestalt, aber wer steckt hinter den toten Katzen und verstümmelte Puppen? Als David Besuch von befreundeten Frauen bekommt, stößt Emily mysteriöse Drohungen aus. Ist sie ein eifersüchtiges Kind, ein traumatisiertes Kind, oder gibt es Charly tatsächlich?

Kann man Psychologie als Versteckspiel mit den eigenen Ängsten und Traumata bezeichnen? Das Versteckspiel des Titels "Hide and Seek" zieht sich durch den ganzen Film, wird immer bedrohlicher. Ganz konkret mit Emily und mit dem Zuschauer, der rätseln darf, wenn Emiliy denn immer wieder sieht. Ohne grobe Schockmomente, subtil und rätselhaft hält der Qualitätsthriller die Spannung, erzählt dazu eine richtige Geschichte. Robert DeNiro spielt passend den eher reservierten Vater sehr zurückhaltend. Deshalb kann die junge Dakota Fanning ganz mit großen Augen und ihrer etwas schaurigen Wirkung beeindrucken. So darf man sich ohne Sorge im Kino fürchten. (Aachen, Cinekarree; Alsdorf, Tower 6; Düren, Comet; Erkelenz, Gloria)


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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