Haunted Hill

USA 1999 (House on the Haunted Hill) Regie William Malone

Blicken Sie auf diesen Tintenklecks und sagen sie mir, was sie bei diesem
filmischen Rohrschach-Test sehen.

Einen Schlund, in den Sie unwiderstehlich hineingezogen werden? Dann müssen Sie einen anderen Film meinen, denn das "House" ist zwar redlich spannend und gibt sich bei der Ästhetik des Schrecklichen viel Mühe, doch Sie könnten auch ein gewisses Chaos erkennen und einige Momente, in denen es sich der Film zu einfach macht.

Einen Blutfleck? Dann könnte dieser Film was für sie sein. Denn Blut fließt reichlich und bei jeder Hinrichtung ist eine gute Portion Sadismus dabei.

Ein furchtbares Monster? Gut, sie haben das Vorgeplänkel überstanden und dürfen jetzt die Hauptattraktion des Films sehen: Das Böse, das absolut Dunkle.

Sie sehen ein Knäuel aus Handlungsfäden? Richtig: Mr. Price (Geoffrey Rush) ist der Herrscher über viele Horror-Parks. Zur Unterhaltung am Geburtstag seiner verhassten Frau Evelyn bietet er jedem seiner Gäste, der eine Nacht in dem geschichtsträchtigen Haus auf dem Hügel aushält, eine Millionen Dollar. Vor Jahrzehnten fand in der damaligen psychiatrischen Anstalt ein Massaker statt. Der Verwalter, ein Kind des Hauses, warnt vor einem gewissen Eigenleben des Gebäudes und auch die Gästeliste ist anders als geplant.

Noch hat ein Tricktechniker die Regie in Händen, doch ein Geheimnis übernimmt bald die Kontrolle. Die Eingesperrten machen es ihm leichter, indem sich alle verteilen. Flackerndes Licht, unheimliche Geräusche zerren an den Nerven, grausliche Erscheinungen an den Körperteilen. Das zynische Pärchen Mr. und Mrs. Price spielt miteinander. Doch wer spielt mit ihnen?

Die Videokamera eines sensationsgeilen TV-Blondchens zeigt hinter der "Realität" eine andere Wirklichkeit mit Bildern skrupelloser Menschenversuche. Es rächt sich grausam, dass vor Jahrzehnten Ärzte ungefragt an der Anatomie der Patienten rumfummelten. Soweit die knappe Horrorstory, die mäßig besetzt und nicht gerade exzellent ausgeführt wurde. Nur die ästhetische Umsetzung des Killers und des Killens zeigt besondere Qualitäten. Doch was ist das für eine Qualität, besonders sorgfältig zu morden?


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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