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Die Häupter meiner Lieben

BRD 1999 (Die Häupter meiner Lieben) Regie und Kamera Hans-Günther Bücking, 90 Min. FSK ab 12.

Nachdem Maja (Heike Makatsch) und ihre beste Freundin Cora (Christiane Paul) sich gegenseitig halfen, Majas zudringlichen Bruder umzubringen, verziehen sie sich in die Toscana. Cora hat eine gute Partie gemacht und kann sich ganz ihrer Malerei hingeben. Maja hängt in einer frustrierenden Ehe und flieht mit dem kleinen Sohn Bela vor ihrem schwer erträglichen Mann Jonas.

Als der unselige Männerbund aus Majas trinkendem Vater und Coras Mann Henning das Leben der Freundinnen unerträglich macht, werden die beiden Herren der Er-Schöpfung beiseite geräumt. Mit Hilfe der Haushälterin Anna sieht es nach Unfall aus und neue glückliche Zeiten brechen an. Zwar gibt es noch einige männliche Störfaktoren - ganz ohne geht es ja nicht, aber die nur kurzzeitig von niederen Gelüsten und Eifersucht getrübte Frauensolidarität ebnet sie alle ein. Die drei Frauen buddeln mittlerweile sehr tiefe Gräber, man weiß ja nie, was oder wer noch kommt.

Das Buch zum Film:

Ebenfalls nach einem Roman von Ingrid Noll und ähnlich mörderisch war "Die Apothekerin" mit Katja Riemann in der Hauptrolle. Nur diesmal kommt der makabere Spaß der Geschichte wirklich rüber. Heike Makatsch ("Das Gelbe vom Ei", "Männer und andere Katastrophen", "Liebe deine Nächste", "Bin ich schön?", "Aimée & Jaguar", "Obsession", "Männerpension") und Christiane Paul ("Unter der Milchstraße", "Workaholic", "Das Leben ist eine Baustelle", "Knockin' on Heaven's Door", "Mammamia") spielen die Freundinnen völlig glaubhaft. Man kann sich mit ihrem Lächeln mitfreuen, glaubt ihnen die sichere Klarheit, mit der sie die Männer um die Ecke schaffen. Das Ganze ist eingetunkt in Toscana-Ansichten wie aus dem Reiseführer und garniert von den spitzen Kommentare Majas nach dem Motto: "Das Leben verläuft immer etwas anders als frau es eigentlich besser weiß." Die Makatsch singt auch über "Fifty ways to leave your lover", aber das nur im Abspann, damit die Kasse nochmal klingelt.

Kameramann Hans-Günther Bücking ("Solo für Klarinette", "Das merkwürdige Verhalten ...", "Todesspiel") verließ sich bei seinem Regiedebüt ganz auf das Vermögen von Makatsch, Paul und Noll.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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