Geronimo - Eine Legende
USA 1993 (Geronimo: An American Legend) R: Walter Hill, 115 Min.
Geronimo war ein legendärer indianischer Widerstandskämpfer, der die weißen Eindringlingen an der Grenze zu Mexiko bis zum Ende des letzten Jahrhunderts bekämpfte. Noch zu Lebzeiten wurde der große Kämpfer des letzten widerstehenden Stammes als besonders gefährlicher Indianer vermarktet.Walter Hills einfühlsamer Film läßt Teile dieser Historie von einem jungen Offizier erzählen. Dabei zeichnet er eher den unausweichlichen Mechanismus einer Kolonialisierung nach, als einen blutigen Kampf um Freiheit. "Geronimo" beginnt damit, daß Lieutenant Charles Gatewood (Jason Patric) und der 'Frischling' Britton Davis (Matt Damon) den Guerilla-Anführer Geronimo (Wes Studi) an der Grenze abholen und ihn zu einem Fort begleiten sollen. Dort wird der Apache kapitulieren. Auf dem gemeinsamen Weg schützen die weißen Soldaten den Indianer vor blindwütigen 'Rothaut'-Hassern. Gatewood und (der Erzähler) Davis stehen so auf der Seite der Unterdrückten und machen die Position des Films deutlich. Immer wenn Geronimo vom unmenschlichen Bedingungen gezwungen wird, das Reservat zu verlassen und den Kampf um die Lebensgrundlagen erneut aufzunehmen, sind die Gründe verständlich - obwohl der militante John Milius ("Die rote Flut") für das Drehbuch verantwortlich war. Verständnisvoll handelt auch der Army-General Crook (Gene Hackman), was aber nur zu seiner Absetzung führt. Der alte Indianer-Hasser Al Sieber (Robert Duvall) wird sich wandeln und sogar für eine 'Rothaut' sterben.
Für Walter Hill überraschend gibt es viel Gerede statt heißer Tänze mit Wölfen, aber trotzdem hinterläßt "Geronimo" eine Menge Eindrücke. Vor allem am Ende, wenn auch die indianischen Army-Scouts in die Verbannung geschickt werden, wird eine träge Melancholie an den Verbrechen der eigenen Geschichte deutlich.
Unabhängig von der politischen Linie ist "Geronimo" ein rundherum gut gemachter Film mit den zu erwartenden Landschafts-Panoramen, mit exzellenten Darstellern und einer auffälligen Musik des Gitarristen Ry Cooder.
Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik
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