Genesis

Fr 2004 (Genesis) Regie: Claude Nuridsany, Marie Pérennou 80 Min.

Ihr "Mikrokosmos" war eine Sensation: Claude Nuridsany und Marie Pérennou brachten den Naturfilm mit extrem aufwändigen Aufnahmen auf eine andere Ebene und mit fesselnder Dramaturgie ins große Kino. Ging es damals getreu des Titels in den Mikrokosmos, hinab zu den Insekten, mit denen wir einen Tag auf einer Wiese erlebten, nehmen sich die französischen Tierfilmer jetzt gleich die ganze Schöpfung vor. Ein afrikanischer Magier erzählt vom Chaos, rührt in der Ursuppe rum und macht in schönen Sprachbildern Wesentliches vom Leben und vom Universum klar. Dazwischen immer wieder atemberaubende Tieraufnahmen, für die von der Bretagne bis zu den Galapagos Inseln gereist wurde.

Es sind Perlen des Naturfilms, die hier vielleicht etwas ohne Zusammenhang präsentiert werden: Der Liebesweg eines Frosches ist ein Epos für sich. Der Tanz zweier Seepferdchen romantischer als Beniffer jemals sein konnte. Dann dürfen auch die Warane nicht fehlen, jene sagenhaften Urwesen, die nach Douglas Adams ("Die letzten ihrer Art") ihre Beute mit dem Mundgeruch erlegen. Aber auch so noch nicht Gesehenes wie das Paarungszupfen einer Spinnenart, ein lautloses Harfenkonzert. Oder die völlig albern wirkenden Krebsgänge am Strand und auch einfach nur das kuriose Greifen der zwei Zehen bei den Chamäleons.

So ist diese "Genesis" auf jeden Fall ein Genuss - entweder als uneinheitliche Schöpfungsphilosophie mit einigen reizvollen Einsichten. Oder als "Best of Tierfilm" mit einzigartigen Aufnahmen und Erlebnissen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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