Galaxy Quest

USA 1999 (Galaxy Quest) Regie Dean Parisot. 102 Min.

Die Parodie des Raumfahrer-Genres hat mit John Carpenters "Dark Star" und Mel Brooks "Space Balls" längst ihre Höhepunkte erlebt. Nun basteln sich Sigourney Weaver mit ihrer Aliens-Erfahrung und der "Heimwerker" Tim Allen ein Weltraumteam.

Jason Nesmith (Tim Allen) und Gwen (Sigourney Weaver) sind die Helden der längst abgesetzten TV-Serie "Galaxy Quest". Die zerstrittene Truppe entdeckt auf ihren billigen Werbetouren nur noch endlose Heimwerkermärkte und abgelegene Stadthallen. Mitten in einer verkaterten Sinnkrise nimmt Jason, der Commander mit Starallüren, wieder so einen lauen Job an, der aber diesmal tatsächlich von Außerirdischen in tapsiger Menschengestalt kommt. Die abgewrackten TV-Schauspieler finden sich plötzlich in einem originalgetreuen und funktionierenden Nachbau ihres Raumschiffs "Protector", um ein Volk von intergalaktischen Fans zu retten. Die unendlich naiven Thermianer glauben den ganzen Fernsehkram als "historische Dokumente".

Jason war schon immer gut im Improvisieren, so meistert er locker seine Verwunderung und feuert gleich eine Breitseite auf das Schiff von Sarris ab. Diese Mischung aus Riesenkakerlake und Riesenechse - eine von Stan Winstons sagenhaften Kreaturen - ist allerdings eine richtige Weltraum-Plage und nun auch richtig böse.

Die Schauspieler, die von hilflosen, naiven Wesen angeheuert werden - das baut auf Kurosawas "Sieben Samurai", der Western-Variante "Die glorreichen Sieben" und hat jetzt den Parodiestatus von drei Amigos im Weltall erreicht. Die Story ist simpel wie eine TV-Folge von "Raumschiff Enterprise". Sie erlebt nur beim Hindernisparcours im Stile von Lara Croft mal eine Modernisierung. Dabei wird keinem der Vorbilder richtig ans Bein gepinkelt (siehe Carpenter und Brooks). Kurz und aufgesetzt denkt man den Verlust der eigenen Person in der Medien-Scheinwelt an, dann geht es mit Warp 3 ab in die Unterhaltung. Das Publikum ist damit in der gleichen Situation wie die realitätsfernen Fans bei einem dieser Galaxy Quest-Treffen: Sie kennen alle Details, fühlen sich zwischen den Devotionalien heimisch wie auf der Fernsehcouch.

"Galaxy Quest" ist mit zu vielen Déjà Vu-Erlebnissen Parodie und B-Picture in einem. Irgendwie schal, dass uns Abfallprodukt wie Serienmodel vom gleichen Hersteller angedreht wird. Spaß machen die Tricks von ILM und die mit guter Ironie gespielten Figuren. Vor allem Alan Rickman ist exquisit als konstant angenervter Darsteller eines Halbaliens im Stile Dr. Spocks. Für die Figur des Dr. Lazarus wie für Rickman gilt, dass er eigentlich ein Bühnenschauspieler ersten Ranges war, bevor ihn der Ruf der Kamera ereilte. Seit "Stirb langsam" kann nun auch die Kinowelt sein Minenspiel genießen.

 


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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