31. Belgisch-Niederländisch-Deutsche Filmtage in Hückelhoven (15.-17.11.)

Von Günter H. Jekubzik

Die wichtigste Filmveranstaltung der Region öffnet am Wochenende wieder ihre Pforten: Vom 15.-17.11. locken die Belgisch-Niederländisch-Deutschen Filmtage in Hückelhoven mit guten Filmen und spannenden Diskussionen mehr als 300 junge Teilnehmer nach Hückelhoven. Seit mehr als dreißig Jahren gibt diese einzigartige Veranstaltung vor allem Jugendlichen die Gelegenheit, auf unterhaltsame Weise etwas vom politischen, sozialen und kulturellen Leben des jeweiligen Herkunftlandes zu erfahren.

Dabei bringen die "Belgisch-Niederländisch-Deutsche Filmtage" in Hückelhoven Jugendlichen den Landesnachbarn und dem Film näher. Drei Tage verbringen sie miteinander, sehen Filme, diskutieren, essen, genießen es, aus der Schule raus zu sein. Die Stimmung ist dabei ebenso einzigartig wie das Ereignis. Aus der mutigen Initiative aktiver Filmpädagogen aus Nordrhein-Westfalen entstand im Laufe der Jahre eine international angesehene Filmveranstaltung für Jugendliche Europas. Bemerkenswert ist vor allem, dass sich der Geist der Filmtage aus Zeiten rübergerettet hat, in denen uneigennützige Arbeit noch einen anderen Stellenwert hatte. Gisela Münzenberg-Wiers füllt diese ehrenamtliche Tätigkeit seit über zwanzig Jahren aus. Nachdem sie selbst einst als Teilnehmerin nach Hückelhoven kam, leitet sie nun die Filmtage, bereitet das Ereignis für mehr als 300 Jugendliche vor und kümmert sich während des Filmwochenendes um alle großen und kleinen Probleme. Außerdem ist sie in der freien Filmarbeit mit Kindern und Jugendlichen in Aachen tätig - ehrenamtlich wohlgemerkt, während sie im Beruf für eine Aachener Rehaklinik arbeitet.

Mit einem Etat von rund 35.000 Euro werden 2002 zehn Filme aus den drei Ländern gezeigt. "Unsere Filme sind wie Entdeckungsreisen in unsere Nachbarländer", sagt Gisela Münzenberg-Wiers und begründet ihre Programmauswahl so : "Wir zeigen konsequent Filme, die gut sind und bisher nicht immer große Chancen auf den Märkten hatten." Nebenbei hat sich Hückelhoven mit seinem Publikum der meist 16-Jährigen und Älteren auch als "Markttest und Startrampe" für einige junge Regisseure erwiesen. Dabei hat die Organisatorin das Konzept immer klar vor Augen: "Weg von der Fastfood-Ware, welche Bildschirme und Leinwände beherrscht. Konzentration auf echte Film-Produkte, die Jugendthemen behandeln."

Das Programm für Jugendliche und Gäste startet am Freitag um 17 Uhr mit dem außergewöhnlich guten deutschen "Das Jahr der ersten Küsse". In der einfühlsamen Geschichte einer ersten Liebe und einer tollen Jugendclique spielt die junge Aachenerin Diane Siemons-Willems eine Hauptrolle. Nach der offiziellen Eröffnung am Abend (20 Uhr) geht es mit dem niederländischen Klassiker "Het Meisje met de rode haar" zurück in die Geschichte Hückelhovens. Brennend aktuell ist dann am Samstag "Die innere Sicherheit" aus Deutschland: Ein junges Mädchen zieht mit ihren Eltern heimatlos durch Europa, sie waren einst RAF-Aktivisten und werden noch immer gesucht. In einem Video- und Kurzfilmprogramm stellen Teilnehmer und Schüler aus der Region ihre eigenen Produktionen vor. Bis Sonntag-Mittag bietet die wichtigste Filmveranstaltung im Dreiländereck hochwertige und aktuelle Filme. Die Vorführungen und Gespräche in der Aula im Zentrum des Ortes sind für alle Interessierten frei zugänglich und immer eine Fahrt nach Hückelhoven wert.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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