Fantasy Filmfest 1997

Von Günter H. Jekubzik

Zum 11. Male läuft diesjährig das "Fantasy Filmfest",ein Filmfestival der besonderen Art. In sechs deutschenGroßstädten sind vom 30. Juli bis zum 27. August circa 75Filme aus den Bereichen Science Fiction, Horror und Thriller zusehen. Die Veranstaltung von Rainer Stefan, Schorsch Müller(beide Rosebud Entertainment) und Hans Peter Jansen läuft inallen Städten (außer Hamburg) ohne Zuschüsse derKultusbehörden. "Kult" ist das "Fantasy Filmfest" trotzdem: Einganz besonderes Fanpublikum erfreut sich jährlich wieder anseinen besonders spannenden, schauerlichen, aber auch blutigen Filmenund füllt die Säle. Vom 6. bis zum 13. August ist dasProgramm mit circa 60 Vorstellungen im Kölner Residenz zu sehen.Der Eröffnungsfilm von Horrormeister Wes Craven stimmt passendein, weil "Scream" ohne Umschweifesein blutiges Metzelhandwerk startet. Die ersten zehn Minuten sindklarer, geradliniger, gnadenloser Horror. Ein geheimnisvoller,hörbar wahnsinniger Anrufer umschleicht das einsame Haus. "Wenndu die folgende Frage nicht beantworten kannst, mußt dusterben: Wie hieß der Mörder in 'Freitag, der 13.'?" DerStar Drew Barrymore überlebt jedenfalls die ersten Minutennicht. Das Filmwerk Peter Jacksons, des neuseeländischeStarregisseurs von Splatter und besonders witzig inszeniertem Horror,erlebt in Köln eine Hommage und die Uraufführung seinesneuesten Meisterstückes, "The Frighteners". Michael J. Foxbetrügt als Geisterjäger Frank Bannister mit ein paarnetten, runtergekommenen Untoten ein kleines Dörfchen. Doch eineteuflische Mordserie deutet auf wirklich böse Mächte hin,deren dunkle Spur auch tief in Bannisters tragische Vergangenheitführt. Fantastische Tricks, exzellente Technik und eineoriginelle, dichte Story machen "The Frighteners" zum MUSS fürjeden Fantasy-Fan.

Die schauerlichen Namen im Programm setzen sich fort mit der neuenKing-Verfilmung "Thinners" oder dem angeblich ruchlosenSerienmörder-Film "Henry: Portrait of a serial killer 2". Zuerwarten sind aber auch nette Fantasy-Filme wie der Zeichentrickfür Kinder "Die kleine Zauberflöte". Curt Linda ("Daskleine Gespenst") könnte höchstens mit zu viel Nettigkeiterschrecken. Den Science Fiction-Liebhabern ist"Nirvana" zu empfehlen. Als Designervon Computerspielen wird Christopher Lambert ("Es kann nur einengeben") plötzlich mit einer selbstbewußten, aufbegehrendenSpielfigur konfrontiert. Die Verbindung von Cyberspace und trashigenUtopien dieser "billigen" italienischen Produktion entwickelt ihreneigenen Reiz.

"Nirvana" wird bald in dendeutschen Kinos laufen, doch neben den zahlreichenErstaufführungen und Previews zeigt das "Fantasy Filmfest" vieleFilme, die eher in bestimmten Ecken des Videoverleihs als im Kinolanden werden. Sie lohnen den Weg nach Köln.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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