Frequency

USA 2000 (Frequency) Regie Gregory Hoblit, 118 Min.

1969 erhellte eine grandioses Nordlicht den Himmel über Queens. Eine riesige Antenne beschert dem Feuerwehrmann und Amateurfunker Frank Sullivan ungeahnte Reichweiten. So hört er eines Abends die Warnung eines Mannes, er würde am nächsten Tag sterben. Noch unglaublicher: Der erwachsene Mensch am anderen Ende der Funkwellen sagt, er sei Franks Sohn John, der doch als kleiner Junge längst im Bett liegt.

Diese überzeugende und spannende Zeitreise beginnt in einer Epoche, als es das Internet noch nicht (wirklich) gab. Doch ihr Kerngedanke ist modern: Statt Menschen reisen Informationen durch Zeit und Raum. Denn 30 Jahre später sorgt wieder ein Nordlicht für extreme Reichweiten und ein frustrierter Polizist entdeckt in einer Sackgasse des Lebens das alte Funkgerät seines zu früh verstorbenen Vaters.

Nach erstem, ungläubigen Staunen schickt John eine Warnung in die Vergangenheit und holt sich den arg vermissten Vater Stück für Stück in die Gegenwart zurück. Auf sich verändernden Fotos verfolgt er den Erfolg seiner Interventionen. Nachrichten werden in den Tisch gebrannt, Gegenstände für Jahrzehnte versteckt und in Sekundenschnelle gefunden. Vater und Sohn starten damit allerdings ein komplexes Wechselspiel zwischen Vergangenheit und Gegenwart. Es wird mörderisch spannend, als - ein genialer Einfall - eine Mordserie, die vor dreißig Jahren begann, ihre Opfer fordert.

"Frequency" sieht zuerst aus wie ein Tränendrüse für Männer, eine, sentimentale, detailreich historisch ausgestattete Vater-Sohn-Geschichte. Es gibt einige gelungene große, anrührende Momente, bevor die Spannung hinzu kommt. Dabei ist die Zeitsprungidee ungemein fesselnd: Was ändert sich, was bleibt gleich? Beim Finale eines doppelten Kampfes um das Überleben in Vergangenheit und Gegenwart wird gegen alle Wahrscheinlichkeiten die Familie gerettet. Der tolle Film von Gregory Hoblit (Zwielicht, Dämon) löst sich in einer unglaublichen Glückseligkeit auf. "Bring me home, chief" heißt es, und "Home" - das Zuhause - ist das Schlüsselwort. Schade, denn die in sich und in ihrer Konstruktion spannende Story wäre fast in die Erwähnungsnähe des Zeitschleifen-Meisterwerks "12 Monkeys" geraten.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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