Felidae

Erstaufführung, BRD 1993, Regie: Michael Schaak, 85 Min.

Katzen lassen sich nicht dressieren, meinte Hanno Huth (stimmt nicht, es gibt einen wunderbaren Katzenfilm, eine Romeo und Julia-Oper in Venedig mit wunderschönen und häßlichen Katzen) und produzierte dementsprechend nach dem erfolgreichen Katzen-Krimi "Felidae" von Akif Pirincci einen Zeichentrickfilm für Erwachsene: Francis, Detektiv und pessimistischer Held, mag Musik von Mahler, nennt Menschen Dosenöffner und diese kommen auch hauptsächlich als tierquälende Forscher ins Bild. Schon bald nach einem Umzug interessieren Francis die brutalen Katzenmorde der Gegend. Auffällig sind auch eine Reihe seltsamer Typen in den Hinterhofgärten, auf den Mauern und den Dächern. Als erster Bekannter stellt sich der übel zugerichtete Blaubart (mit der Stimme Mario Adorfs) vor. Zwiespältig sind der intelligente und computertüchtige Pascal (Klaus Maria Brandauer) sowie der brutale Kong (Wolfgang Hess). Doch da der geschwätzige Francis (Ulrich Tukur) außer einigen erschreckenden Momente auch amouröse Abenteuer erlebt, gefällt ihm wohl auch die originelle Geschichte. Drastische Bilder, unverhülltes Grauen und viel Dialogwitz machen "Felidae" zum einem ganz besonderen Zeichentrick, der auch die anspricht, die bislang bei dem "Kinderkram" die Nase rümpften.Jedoch, um es wie Francis in deutlichen Worten zu sagen: "Felidae" wird es nicht lange machen. Bald herrscht der "König der Löwen" über das Land und läßt nichts von diesem reizvollen Zeichentrickfilm übrig. Aber vielleicht ist die rauhe, reifere Geschichte ja auch das ideale Gegengift zur Familien-Idylle von Disney.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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