L'enfant

Belgien, Frankreich 2005 (L'Enfant) Regie: Jean-Pierre und Luc Dardenne 95 Min. franz. OF

Im Mai erhielten die Brüder Jean-Pierre und Luc Dardenne aus Lüttich für ihr in der Maas-Stadt angesiedeltes Sozialdrama "L'Enfant" (Das Kind) ihre zweite Goldene Palme. Jetzt ist der Film erstmals in der Region zu sehen - in der französischen Originalversion. Obwohl sie über die Jahre hauptsächlich in Festivalkreisen Beachtung fanden, blieben sie ihrem sozialen Engagement und ihrem kargen Stil treu. Doch die Belgier sind mit ihrem neuen, stilistisch reduzierten Film "L'Enfant" so spannend wie noch nie. Es gibt in den deprimierend herunter gekommenen Vororten richtige Verfolgungsjagden um den kleinen Gauner Bruno. Der tollt noch wie ein Kind mit seiner Freundin herum, die gerade ein Baby gebar. Als Bruno wieder einmal kein Geld hat, verkauft er bedenkenlos das Kleinkind. Erst der Zusammenbruch der Freundin bewegt ihn zur Umkehr, er kann den Deal rückgängig machen, hat jetzt aber die brutalen Kinderhändler am Hals ...

Die Sozial-Filmer Dardenne sind wieder nahe am Milieu und an ihren Figuren - dank Handkamera. Doch das Sujet des dummen Jungen, der immer tiefer in die Kriminalität abrutscht, wurde so schon recht oft gezeigt - siehe Ken Loachs "Sweet Sixteen".


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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