Erbsen auf halb 6

BRD 2003 (Erbsen auf halb 6) Regie Lars Büchel mit Fritzi Haberlandt, Hilmir Snaer Gudnason, Harald Schrott 111 Min. FSK ab 6

Bei einem Autounfall verliert der Theaterregisseur Jakob (Hilmir Snaer Gudnason) sein Augenlicht und jede Lebensperspektive. Er verschließt sich vor allem, auch vor der Therapeutin Lilly (Fritzi Haberlandt). Die ist von Geburt an blind und will ihm helfen. Doch Jakob will nur noch ein letztes Mal zu seiner sterbenskranken Mutter in Russland. Lilly bleibt jedoch an ihm dran und so sind beide bald auf einer Reise über mecklenburgische Dörfer, durch die Ödnis des russischen Grenzgebiets und an die Ostseeküste.

Die ungewöhnliche Tragikomödie von Lars Büchel könnte seinen Erfolg von "Jetzt oder Nie" wiederholen. Damals schickte er alte Damen auf einen Raubzug und kassierte von 1,3 Millionen Zuschauern an der Kinokasse. Mit dem gleichen Produzenten Til Schweiger im Hintergrund, mit der "Solino"-Autorin Ruth Toma und der Kamerafrau Judith Kaufmann ("Jetzt oder nie") sind die Voraussetzungen gut. Die Liebesgeschichte erinnerte Kritiker an den Stil von Kaurismäki und Kusturica. Ein überzeugendes Paar in den Hauptrollen, nette Nebengeschichten und vor allem die originellen Versuche, das Nicht-Sehen der Blinden auf der Leinwand nachvollziehbar zu machen, zählen zu den Pluspunkten von "Erbsen auf halb 6".

Der Senator Film Verleih bringt "Erbsen auf halb 6" neben der regulären Kinofassung auch in einer Hörfilm-Version in die Kinos. Dabei wird die neue Dolby Screen Talk-Technik eingesetzt: Mit Hilfe von Audiodeskription hören Blinde und Sehbehinderte Bildbeschreibungen über Infrarot-Kopfhörer, der Filmton kommt über die Saallautsprecher. Dieses Verfahren ermöglicht einen gemeinsamen Kinobesuch für  Sehende und Blinde. Die Hörfilm-Version läuft in Köln am Montag, 8. März um 17.15 und um 20.00 Uhr im UFA Palast Köln.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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