Eine italienische Hochzeit

AUS 2004 Regie Jan Sardi mit Giovanni Ribisi, Adam Garcia, Silvia de Santis, Amelia Warner 103 Min. FSK ab 6

Eigentlich scheint es im Australien der Fünfziger ganz einfach, die Frau fürs Leben zu finden. Zumindest in der kleinen Gemeinschaft italienischer Einwanderer, in der Angelo (Giovanni Ribisi) lebt. Man sucht sich einfach eine Heiratswillige aus der Kartei von Signora Carmelina aus, schreibt einen Brief und hofft auf ein „Ja“ aus der fernen Heimat Italien. Doch der schüchterne Angelo erhält erneut eine Absage. Ganz im Gegensatz zu seinem jüngeren Bruder Gino (Adam Garcia), der als Frauenheld unter den Australierinnen gilt und dem die hübsche Conni (Silvia de Santis) zu Füßen liegt. Doch Gino liebt seinen Bruder mehr als alles andere und versucht immer wieder Angelo zu verkuppeln. Er treibt ihn dazu, erneut bei der Heiratsvermittlerin aufzuschlagen, die dem Frustrierten das Bild von Rosetta (Amelia Warner) in die Hand gibt. Angelo schreibt ihr, legt aber das Bild seines Bruders bei. Auf der anderen Seite der Welt erhält Rosetta seinen Brief und schwelgt fortan in Träumen einer gemeinsamen Zukunft mit dem vermeintlichen Angelo. Als sie schließlich in Australien ankommt und Angelo die Geschichte aufklären muss, ist sie bereits unsterblich in seinen Bruder Gino verliebt.

Ein australischer Regisseur und Drehbuchautor dreht einen Film über italienische Einwanderer mit Darstellern aus England und Down Under. Was sich zunächst recht absurd anhört, ist aber eine durchaus gelungene Liebesgeschichte geworden. Jan Sardi, Autor des oscarprämierten David Helfgot-Biopic „Shine“, überzeugt trotz der manchmal in den Kitsch abgleitenden, nicht gerade neuen Geschichte, was vor allem an den liebenswerten Charakteren und ihrer Verkörperung durch eine Reihe ambitionierter Jungdarsteller liegt. Giovanni Ribisi, der bereits in „Heaven“ glänzte, der Australier Adam Garcia („Kangaroo Jack“) und die Engländerin Amelia Warner („Quills“) bringen genügend italienische Leidenschaft in ihrer Rollen und sorgen dafür, dass die herrlich altmodische Geschichte das Herz nicht verfehlt.

Eine Kritik von Lars Tunçay

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