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The Delinquents - Sie sind jung und wollen frei sein

Australien 1989 ("The Delinquents) Regie: Chris Thomson, 101 Min.

Es beginnt wie eine Jugendgeschichte aus der Rebellenzeit: Brownie wird vom Stiefvater geprügelt und will nur noch abhauen. Lola leidet unter einer Mutter, die allein den Alkohol liebt. Beide werden in einem australischen Dorf des Jahres 1957 herumgestoßen und treffen sich bei der Vorführung von "The wild one" mit dem Idol Marlon Brando.

Was folgt, ist Liebe, Schwangerschaft und gewaltsame Trennung. Es wird nicht die letzte sein, doch schnell ist klar, daß sie sich immer wieder finden werden. Nicht Metaphern einer unzertrennlichen Zuneigung, nicht formale Parallelen und Fast-Begegnungen wie bei "Made in heaven" geben diese Sicherheit, sondern der undramatische Aufbau. In einigen Jahren passiert viel, doch es geschieht nicht in diesem Film. Wir sehen immer nur die nüchternen Ergebnisse, präsentiert von nicht sehr ausdrucksstarken Darstellern. (Kylie Minogue in der weiblichen Hauptrolle sieht außerdem immer zu alt aus.)

Schnell ist der Ablauf erkennbar, das Mitfühlen erübrigt sich. Die deutliche Handlungsstruktur wird zu wenig mit Leben angefüllt. Dabei wurden vor allem zu Beginn die Symbole für Gefangenschaft und Fernweh gekonnt eingesetzt. Auch der Rock 'n' Roll blitzt in seiner Widerstandskomponente immer wieder auf, wird allerdings zum Ende mit anderen Motiven der Film-Rebellen zugunsten eines Familienglücks aufgegeben. Die Delinquenten sind des 'unfilmischen' Handlungsaufbaus angeklagt. Strafe: Einzelhaft im Dunkeln.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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