Ein Date zu dritt

USA 1999 (Three to tango), Regie Damon Santostefano, 98 Min

Die Horror-Schauspieler-Generation überträgt mit ihren Darstellern die Simplizität des Genres auf andere Filme. Die Hochzeit meines bestes schwulen Architekten-Freundes für Campbell- und Perry-Fans, das ist wie Shakespeare mit Slatko und Jürgen. Ein "ln & Out" auf die doofe Tour - da verzichten wir gerne drauf!

Die erfolglosen Architekten Oscar (Matthew Perry) und Peter (Oliver Platt) sind von Anfang an nicht ernst zu nehmen, dann bekommt Oscar noch den angeblichen Makel zugeschanzt, schwul zu sein. Damit ist er kein natürlicher Konkurrent mehr für den Geldmenschen Charles Newman (Dylan McDermott) und kann auf dessen Geliebte Amy (Neve Campbell mit furchtbarer Synchrostimme) aufpassen. Denn Newman vergibt einen Millionenauftrag und läßt gerne nach seiner Pfeife tanzen. Selbstverständlich verlieben sich Oscar und Amy - indem sie sich erstmal gemeinsam auskotzen. Selbstverständlich erzählt sie ihm ganz aufregende Dinge, weil er ja nur ein schwuler Freund ist. Und bis die Wahrheit rauskommt, wird selbstverständlich alles furchtbar kompliziert.

Eine Geschichte vom Wechsel der Sichtweisen, vom Überschreiten der Grenzen. Daraus hätte Ernst Lubitsch einst eine ungemein komische und zutiefst menschenfreundliche Komödie gemacht. Aus so was hat Blake Edwards "Viktor und Viktoria" zu einem sehr anrührenden Wechselspiel gewandelt. Dieser unrhythmische "Tango zu dritt" begnügt sich jedoch mit simplen Scherzchen und Slapstickversuchen, wobei Oscar körperlich und als Figur den Punchingball abgibt. Die flache Komödie überrascht ansonsten nie, läßt keine Veränderung spüren.

Nach einem sehr stillvollen, filmklassischen Vorspann geht es ab in die Niederungen der Ruck-Zuck-Filmerei. Die oberflächlichen Scherze - oft dämlicher Klamauk - sind nur in der Situation verwurzelt, nicht in der Seele der Beteiligten. So was wirkt dann - auch bei ganz anständigem Styling - unrealistisch, unnötig kompliziert, unglaubwürdig.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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