Der Duft der grünen Papaya

Fr 1993 (L'odeur de la papaya verte) R: Tran Anh Hung, 104 Min.

"Der Duft der grünen Papaya" ist von der Liebe zu seinen Figuren bestimmt. Wunderbare Bildkompositionen, elegante Kamerabewegungen umrahmen das Leben des vietnamesischen Dienstmädchens Mui. Neugierig lächelnd beobachtet sie kleine Naturbilder, die Wunden des Papayabaums, die Arbeit der Ameisen. Ebenso ehrfurchtsvoll verharrt die Kamera vor Mui und den anderen Bewohnern des Hauses. Auch wenn der 'Herr' immer wieder mit dem gesamten Geld durchbrennt oder die Trauer um ein früh verstorbenes Kind die Herrin belastet, nie rückt ihnen die Kamera nach groben Emotionen heischend nahe. Auch die häßliche Welt bleibt außen vor, höchstens Fluggeräusche streifen Gedanken an den Krieg. Dementsprechend könnte die Handlung als lahm und für über zwei Stunden zu dünn bezeichnet werden - wäre da nicht die konsequente stille Verehrung einer einfachen Schönheit. So bringt im zweiten Teil auch der Klavierspieler - Muis große Liebe - das Gesicht seiner Diener mit dem seeligen Lächeln Buddhas in Verbindung.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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