Denn zum küssen sind sie da

USA 1997 (Kiss the girls) Regie Gary Fleder, 116 Min.

Serienkiller Nr. Sieben. DieZählung mag nicht korrekt sein, dafür sind die personellenund stilistischen Verweise um so deutlicher. Schon der flammendeVorspann mit den aufblitzenden, obskuren Bildern und Titeln zitiertdie Atmosphäre von "Sieben","Millenium" und"Schweigen derLämmer" herbei: Es gibt da draußen unendlich grausameBestien, ein ernster, verbitterter Held kann vielleicht einen vonihnen zur Strecke bringen ...

Diesmal ist es ein Serien-Sammler, der junge Frauen mit musischenTalenten verschwinden läßt. Als auch die Nichte von AlexCross (Morgan Freeman) vermißt wird, mischt sich derscharfsinnige Polizeipsychologe in die Ermittlungen ein. ÜberNachrichten spielt der sich Casanova nennende Entführer mit denermittelnden Polizisten. Erst als Dr. Kate Mctiernan (Ashley Judd),eines der Opfer, aus einem unterirdischen Verließ fliehen kann,nehmen Cross und Mctiernan gemeinsam die Spur auf.

Der düster sein wollende Thriller bietet eine Story mit wenigSubstanz und einige ästhetische Rettungsversuchen. MorganFreeman ("Sieben","Außer Kontrolle","Miss Daisy und ihr Chauffeur", "Erbarmungslos") spielt seinen Partüberzeugend. Doch nur eine, durch ihre Ruhe fesselnde Figur kannnicht den ganzen Film tragen. Im Umfeld von Alex Cross finden sichweder reizvolle Verdächtige noch lebendige Partner. Obwohl wirfast alle Seiten der Geschichte sehen, vergrößert dies nurdie Öde. Das tapfere Opfer Kate kann etwas Persönlichkeitentwickeln, wird aber zur Mitläuferin degradiert. Selbst dieTäter sind profillose Niemands, die nicht in der Lage sind, einintellektuelles Duell mit dem Polizeipsychologen Cross einzugehen.Nur die Musik von Mark Isham hält das Interesse etwas hoch.


Eine Kritik von Günter H.Jekubzik

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