Cutaway

Cutaway

USA 2000. Produktion: Cutting Edge Entertainment, Golden ParaShoot Entertainment. Produzenten: David Glasser, Adam Stone. Regie: Guy Manos. Buch: Greg Manos, Guy Manos, Ted Williams. Kamera: Gerry Lively. Musik: Larry Brown. Schnitt: Martin Hunter. Darsteller: Tom Berenger (Red Line), Stephen Baldwin (Agent Jon Cooper), Dennis Rodman (Turbo), Maxine Bahns (Star), Ron Silver (Margate), Roy Ageloff (Boom-Boom), Marcos A. Ferraez (Ground Rush), Adam Wylie (Cal), Thomas Ian Nicholas (Rip), Phillip Glasser (Cord), Casper Van Dien (Delmira), Cat Wallace (Blonde Female Pilot), Allison McKay (Mrs. Shipley). 90 Min. (Video), 103 Min (DVD). FSK: 12. Verleih: Ascot.

Der Undercoveragent Cooper (Stephen Baldwin) erlebt eine Pleite: Obwohl er persönlich miterlebte, wie ein Flugzeug mit Rauschgift beladen wurde, findet sich nach der Landung in den USA kein Schmuggelware. Cooper vermutet die Lösung bei einer Gruppe von Fallschirmspringern und zieht unter anderer Identität in deren Springercamp am Flughafen. Schnell gewinnt er Freunde unter den verrückten Aussteigern und kommt in das Team für einen gefährlichen Springerwettbewerb.

Durch heimliches Windkanaltraining steigt Cooper im Skydiver-Team rasant auf. Die interne und externe Konkurrenz führt zu Raserei im freien Fall und zum Tod des verdächtigen Turbo (Dennis Rodman). Coopers Affäre mit einer jungen Frau macht Platz für eine Männerfreundschaft mit dem gnadenlosen Leithammel Red Line (Tom Berenger). Als die Ermittlungen zum Ende kommen, findet sich der schon immer disziplinlose Zollfahnder in einem Dilemma zwischen neuen Freunden und dem alten Beruf als Zollfahnder. Nach dem siegreichen Wettkampf springt Red Line in den Tod, um der Strafe zu entgehen. Cooper übernimmt - ohne sichtbare Trauer - dessen Rolle im Team.

Wenn das Leben nur an seidenen Fäden hängt, ist schnell für Spannung gesorgt. Guy Manos, als Autor ("Drop Zone"), Stunt- ("Last Action Hero") und Skydiving-Koordinator ("Eraser") ein Spezialist für das Fallschirmspringen im Film, bringt in vielen Sequenzen aus Musik und Sprungserien die Skydiver-Begeisterung nicht nur für Fans rüber. So stören im Standard-Sportfinale nur die nervtötenden Kommentare von zwei Moderatoren - ein generelles Sportfilmproblem.

Obgleich die Figurenzeichnung selbst im Vergleich zu anderen Springerfilmen wie "Drop Zone" oder "Point Break" oberflächlich bleibt, gelingt es den atemberaubenden Sturzflugszenen mit menschlichen Torpedos, Qualitäten für die Charakterzeichnung zu generieren: Von der Normalität abgeschnittene (cutaway) Aussteiger, die sich, für ein Leben am Limit entschieden haben, werden zu wahnwitzigen Helden der Geschwindigkeit. Dabei geht die Moral der Extremsport-Generation locker über Leichen. Beim ersten Toten wird gescherzt: "Er war zu langsam, deshalb haben wir ihn umgebracht."


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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