Calamari Union

Finnland 1985, R: Aki Kaurismäki, 6 Min.

"Calamari Union" stellt da schon größere Ansprüche: Eine Gruppe der stinknormalen Kaurismäki-Typen macht sich auf, an der anderen Seite der Stadt das gelobte Eira zu erreichen: Wortkarg, regungsloser Gesichtsausdruck und auch der letzte Atemzug muß ein Lungenzug sein - so machen sich die 17 Helden des Alltags, denen neben den Sonnenbrillen der Vorname Frank gemeinsam ist, zum Abenteuer Großstadt auf. Eira erweist sich immer mehr als utopisches Ziel, das Scheitern der Franks durch verschiedenste Todesarten ist oft ebenso absurd. Eine Parabel des Lebens, situiert in einigen Tagen Helsinki.Doch so ernst kann man keine Szene in "Calamari Union" nehmen. Die häufig gestellte Frage "Hast du Frank gesehen?" zeigt klar, daß auch schon damals der trockene Kaurismäki-Humor vorherrschend war. Die verrückte Geschichte und unzählige Momente enthalten augenscheinlich mehr Ideen wie ganze Jahrgänge deutscher Filmhochschulen. Einige Blicke späterer Filme lassen sich wiederfinden und auch der mittlerweile zum internationalen Szene-Star gewordene Matti Pellonpää ist in der Rolle des Frank zu sehen. Es läßt sich frank und frei sagen, daß schon dieser frühe Kaurismäki seine bildlichen und ästhetischen Qualitäten hat.


Eine Kritik vonGünter H.Jekubzik

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