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B. Monkey

GB 1997 (B. Monkey) Regie Michael Radford, 94 Min.

B. hieß Monkey, weil sie wie ein Affe überall hoch- und reinkam. Sie (Asia Argento) hieß auch Beatrice, und jetzt will sie sich wieder ändern. Die rote Farbe ist schnell aus dem Haar gespült, aber die alten Bekannten möchten sie noch allzu gerne ein letztes Mal für ihre krummen Klimmzüge einspannen. Passend kommt die wilde B. mit dem stillen Alan (Jared Harris) zusammen, einem leicht frustrierten Musiker, der sich mit seinem einfachen Leben als Grundschullehrer abgefunden hat und seiner Jazz-Leidenschaft nur noch privat sowie beim Nebenjob für das Krankenhausradio frönt. Nicht nur musikalisch prallen die Charaktere mit Jazz und House aufeinander. Trotzdem kommen B. und Alan schnell zusammen. In manchen Punkten zu schnell für ihn: "Wir hatten die gleiche Melodie mit unterschiedlichen Tempi". Doch bald klappt es auch mit dem Sex und B. kann wieder in ihre alten Gewohnheiten zurückfallen, um die eigentlich ideale Liebe zu gefährden. Alan setzt seinen Job aufs Spiel, um einem mißhandelten Jungen zu schützen und B. hilft ab und zu mit ihren Gangstermethoden.

Der aufopferungsvolle Lehrer und die ungezogene Göre? Die stille Einfalt und die aggressive, wilde Räuberin? Ganz so einfach macht es sich der neue Film von Michael Radford (Oscar für den "Der Postmann") nicht. Denn abseits von einem letzten Bruch in der Mittagspause geht es um Liebe, deren ultimativer Maßstab die Bereitschaft ist, für den anderen zu sterben. So schreien Pistole und Gewehr nach Anwendung und auch die Flucht aufs Land rettet nicht vor dem erwartet dramatischen Finale.

Der Schlüssel und das Problem für "B.Monkey" ist "Veränderung": Kann sich jemand so radikal ändern und trotzdem glücklich werden? Und glauben wir das dem Film? Da gibt es vor allem in der rauhen Landschaft der reaktionären Provinz einige Klippen zu bewältigen. Und eigentlich war das alte Londoner Leben von B. doch viel interessanter ... Mit dem aufgelösten Freundes-, Liebes- und Diebes-Trio um B. bleiben viele Reize des Films zurück. Aber zum Glück dürfen Paul (Rupert Everrett) und Bruno (Jonathan Rhys Meyers aus "Velvet Goldmine") am Ende noch mal mitmischen.


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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