Die Bourne Verschwörung

USA 2004 (The Bourne Supremacy) Regie: Paul Greengrass mit Matt Damon, Franka Potente, Brian Cox 108 Min. FSK ab 12

Eine neue Verschwörungstheorie: Werden wir mit soviel auf Hochgeschwindigkeit leer laufender Action überschüttet, damit wir mörderische Action in der Weltpolitik leichter als tatsächlich notwendig akzeptieren? Noch eine andere: Alte Gegner und Auftraggeber versuchen den Agenten Jason Bourne (Matt Damon) reinzulegen, doch er trickst sie alle aus und findet auch sein Gedächtnis wieder. Mehr ist nicht in der "Bourne Verschwörung", aber dafür ist es viel lauter und teurer.

Im ersten Film nach dem Stoff von Robert Ludlum suchte Bourne schon seine "Identität". Zusammen mit seiner deutschen Zufallsbekanntschaft (Franka Potente) sprangen sie quer durch Europa, immer einem Geheimnis auf der Spur und ein paar Schurken im Nacken. Nun haben sich die beiden einen Urlaub auf Goa gegönnt, doch der Alltag von Action-Figuren holt sie auch da ein. Der deutschen Marie Kreutz (Franka Potente) wird das zuviel, wahrscheinlich träumt sie noch von paradiesischen Zeiten mit 45-Stunden-Woche und wird dabei abgeschossen. Bourne zerdrückt ein paar Tränchen und danach auch Autos und Kehlen. So ein trauriger Held ist doch immer noch ein bisschen tödlicher als der 08/15 Action-Hero.

Es geht rund um die Welt in 80 Actionszenen, dabei spielt Berlin eine Hauptrolle beim Geheimdienst-Geplänkel und am Alexanderplatz gibt es eine große Demo - so sind sie, die Deutschen: Streiken und schon mit 70 in Rente gehen wollen. Doch zurück zu den wichtigen Themen, denn Borne ist ja immer noch auf der Suche nach sich selbst, entdeckt, dass er als rat- und rastlose Kampfmaschine ausgebildet wurde und versucht nun seiner Programmierung zu entkommen. Das führt zu einem wirklich rührenden Epilog, in dem sich der Killer bei der Tochter seiner Opfer entschuldigt ... bevor unverfroren ein dritter Teil angekündigt wird. Das ganze Spektakel ist ungefähr so spannend wie eine Google-Suche, aber wie gesagt viel teuerer und lauter. Regie übernahm als Ersatzmann übrigens Paul Greengrass, der das nordirische Dokudrama "Bloody Sunday" zum langweiligsten Berlinale-Sieger seit langem machte.

Matt Damon, der früher und auch mal zwischendurch anspruchsvolle Rollen spielte, arbeitete augenscheinlich vor allem an seinen Muskeln. Man sollte das Cityhopping in Sachen Crashen und Killen eigentlich "The Boring Teil 2 - die Langeweile geht weiter" nennen. Es bleiben einige Fragen: Wollen wir tatsächlich noch mehr davon sehen? Wird Franka Potente wiederauferstehen? Und: Gehört da nicht ein Bindestrich in die Bourne-Verschwörung?

http://movies.uip.de/diebourneverschwoerung/


Eine Kritik von Günter H. Jekubzik

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